Albert Clock: Was für eine außergewöhnliche Nerd-Uhr!

Sehr teuer. Größter Nerd-Faktor. Vielleicht auch etwas klobig. Und trotzdem ist die Albert Clock eine außergewöhnliche, ziemlich coole, witzige Uhr mit dem gewissen Etwas.

Vor rund 1 ½ Jahren sammelten Axel Schindlbeck (Idee und Design) und Fred Mauclere (technische Umsetzung) bei Kickstarter fast 75.000 Euro ein. Mit diesem Sümmchen sollte eine Wanduhr finanziert werden, anvisierter Release war der Februar 2016. Den Zeitraum konnten die beiden Kreativen zwar nicht ganz einhalten, mittlerweile aber ist die sogenannte Albert Clock zum stolzen Preis von 279 Euro erhältlich. Hui, das ist nicht günstig. Vor allem, weil euch nüchtern betrachtet gar nicht mal so viel geboten wird…

Das kann die Albert Clock

Die Albert Clock ist eine bewusst minimalistisch anmutende und zeitlos aussehende Uhr, die ihr entweder auf ein Regal stellt oder an der Wand montiert. Die größte Besonderheit ist ganz klar die Funktionsweise, denn nicht einfach so werden die Stunden und Minuten dargestellt. Vielmehr erwarten euch Mathematikaufgaben, mit denen ihr selbst die Uhrzeit berechnen sollt. Klingt schräg? Nun, ist es einerseits auch. Aber eingebettet in euer Leben empfinde ich die Uhr mittlerweile als echte Bereicherung. Etwas Training für die grauen Zellen, wenn ihr wissen wollt, wie spät es ist – von Tag zu Tag gefällt mir die Idee besser.

Stylisch und wenig auffällig. (Foto: Gerhardt Kellermann / Albert Clock)
Stylisch und wenig auffällig. (Foto: Gerhardt Kellermann / Albert Clock)

Das Gehäuse besteht aus MDF-Platten, also Holz. Dieses wurde mehrschichtig lackiert, die Frontscheibe besteht aus schwarz getöntem Acrylglas. Und alles wurde mit Handarbeit zusammengefügt. Wow! Das Gadget fühlt sich tatsächlich stabil und hervorragend an. Auf der Seite entdeckt ihr drei Buttons, mit denen ihr die Uhrzeit einstellt und weitere Funktionen euren Vorstellungen anpasst. In der stylischen Verpackung befinden sich Strom-Adapter für allerlei Länder sowie Schrauben und eine Fläche zum besseren Befestigen an der Wand. Ein Betrieb mit Akkus ist nicht vorgesehen oder möglich. Als Entschädigung bekommt ihr ein drei Meter langes, robustes und ansprechendes Kabel geboten, das ihr zur Steckdose verlegt. Übrigens: Schaltet ihr die Albert Clock ab, bleiben vorgenommene Einstellungen für maximal zwei Tage erhalten. Gut.

Die größte Überraschung gibt’s beim ersten Einschalten. Die verwendeten LEDs, die die Mathematik-Rätsel bzw. indirekt die Uhrzeit darstellen, sind erstaunlich leuchtstark. Auch aus größerer Entfernung könnt ihr diese problemlos erkennen. Bei Kickstarter war damals schon davon die Rede, dass man eine eigens entwickelte Lösung hierfür entworfen habe. Das Gebotene überzeugt. Bei Bedarf senkt oder erhöht ihr die Helligkeit der LEDs. Auf Wunsch kann die Anpassung auch individuell programmiert werden. Möchtet ihr in der Nacht gedimmte LEDs und am Tag maximale Illumination? Alles kein Problem.

Drei Farb-Varianten sind aktuell erhältlich. (Foto: Gerhardt Kellermann / Albert Clock)
Drei Farb-Varianten sind aktuell erhältlich. (Foto: Gerhardt Kellermann / Albert Clock)

Rechnen für Anfänger und….

Eines ist sicher: Ihr solltet ein gewisses Grundinteresse für Mathematik besitzen. Aber ich bin der Auffassung, dass genauso Rechenmuffel auf ihre Kosten kommen, wenn sie sich auf das Konzept einlassen. Die Macher haben unter anderem (Schul-)Kinder im Visier, etwas Rechnen schadet gewiss auch Erwachsenen nicht. Und es stehen ja sechs Levels zur Verfügung, die ihr jederzweit wechseln dürft.

Eine erstaunlich gute Verarbeitung. (Foto: Sven Wernicke)
Eine erstaunlich gute Verarbeitung. (Foto: Sven Wernicke)

Bei Level 1 bekommt ihr schnell zu lösende Aufgaben im Bereich Addition und Subtraktion. Zum Beispiel „9 + 3“ für die Stunden und „15 – 5“ für die Minuten. Level 6 dagegen ist herausfordernd, auch für mich. Denn durch Multiplikation und Division steigt der Schwierigkeitsgrad deutlich. Aber das ist ja der Sinn der Sache, logo!

Solltet ihr etwas länger für das Meistern brauchen: Ändert die Zeit, bis eine neue Rechenaufgabe dargestellt wird. Für Level 6 stehen euch nämlich standardmäßig nur 10 Sekunden zur Verfügung. Das kann ggf. knapp werden.

Fazit: Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute – auch in Zukunft!

Derzeit steht die Albert Clock in meinem Flur auf einer schönen Kommode. Gut möglich, dass ich den Platz noch wechsle, aber schon jetzt weiß ich: Die Uhr ist mehr als nur ein kleiner Gag. Dafür ist sie zu teuer. Nein, sie motiviert mich immer wieder, meine grauen Zellen ein klein wenig anzuregen. Am frühen Morgen, wenn ich noch nicht einmal einen Kaffee getrunken habe. Oder am späten Abend, wenn ich eigentlich total müde bin. Das ist unterhaltsam und ein klein wenig wie Gehirnjogging für den Alltag. Gerade in Familien dürfte die Albert Clock längere Zeit bestens ankommen, denn so müssen die Kinder auch mal ran, wenn sie wissen wollen, wie spät es ist. Es ist immer eine kleine Portion Spaß dabei – Minute für Minute.

Na, wie spät ist es? (Foto: Gerhardt Kellermann / Albert Clock)
Na, wie spät ist es? (Foto: Gerhardt Kellermann / Albert Clock)

Die Albert Clock ist ein echt schönes „Spielzeug“. Es sieht keineswegs billig aus, besitzt schnell verständliche sowie praktische Einstellungen und überzeugt durch fantastische LEDs mit einer intensiven Leuchtkraft. Den größten Kritikpunkt müssen sich Axel Schindlbeck und Fred Mauclere gefallen lassen: Der Preis ist extrem hoch geraten. Ich bin nicht der Auffassung, dass dieser nicht gerechtfertigt ist, nur die wenigsten Menschen werden sich eine Albert Clock einfach so als Gag zulegen. Ich hoffe, dass vielleicht später eine günstigere Variante, zum Beispiel ein kleineres Modell, folgt. Mein Fazit ist am Schluss trotzdem ein absolut positives: Sucht ihr eine unkonventionelle Uhr mit einem gewissen Mehrwert, trefft ihr mit der Albert Clock eine prima Wahl. Notfalls tut es ja auch die App?

Weitere Details zur Albert Clock findet ihr auf der offiziellen Webseite. Dort könnt ihr die Uhr in drei Farben bestellen.

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Albert Clock
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