Carl Zeiss VR One: Vollwertige Virtual-Reallity-Brille für unter 100 Euro?!

Eine VR-Brille für unter 100 Euro? Das klingt einerseits verlockend, andererseits macht diese Angabe womöglich misstrauisch – kostet eine Oculus Rift beispielsweise mehr als 3x so viel. Doch die VR One von Carl Zeiss konkurriert eher mit Samsung Gear VR oder den günstigen Lösungen wie Durovis Dive.

Oculus Rift? Ach, halt...nein... (Foto: Carl Zeiss)
Oculus Rift? Ach, halt…nein… (Foto: Carl Zeiss)

Bereits dieses Weihnachten soll Carl Zeiss VR One für 99 Euro erscheinen, eine Vorbestellung ist sogar schon möglich. Für diese erstaunlich schmale Summe erhaltet ihr tatsächlich eine VR-Brille, die allerdings auf Technik verzichtet. Stattdessen sollt ihr euer Smartphone verwenden, dieses steckt ihr über eine Art Schiene direkt in die Apparatur.

VR One setzt ihr mittels des robusten Gummibands auf euren Kopf vor die Augen, schon kann der Spaß beginnen.

Side-by-Side-Verfahren

Das Jenaer Unternehmen möchte zum offiziellen Verkaufsstart passende Apps für Android und iOS anbieten, was auch nötig ist. Denn ohne entsprechende Software könnt ihr den 3D-Effekt nicht erleben. Das Konzept setzt hierbei auf das Side-by-Side-Verfahren, was bedeutet: Das Smartphone-Display zeigt für jedes Auge eigene Inhalte, dadurch entsteht ein räumliches Gefühl. Durch die verbauten Sensoren im Telefon ist auch ein Headtracking kein Problem. Genau so funktioniert übrigens auch Durovis Dive, das an die 50 Euro kostet. Oder Googles Papp-Alternative Cardboard für ein paar Dollar.

Doch die Unterschiede liegen im Detail, zumal Carl Zeiss als Konkurrenten eher Samsungs Gear VR sieht. Beispielsweise erhaltet ihr einen Betrachtungswinkel von bis zu 100 Grad – das gibt einen feinen Rundumblick im besten Fall. Außerdem müsst ihr VR One nicht regelmäßig an eure Augen anpassen, und Brillenträger sollen auch auf ihre Kosten kommen. Interessant: Die Front der Brille besteht aus einer transparenten, abgedunkelten Fläche. Dadurch kann die Rückseitenkamera des verwendeten Smartphones benutzt werden. Rechnet also mit entsprechenden Augmented Reality-Apps.

Nur zwei Smartphones werden unterstützt

Einschub von der Seite. (Foto: Carl Zeiss)
Einschub von der Seite. (Foto: Carl Zeiss)

Carl Zeiss möchte für Entwickler ein SDK anbieten. Ferner wird die Engine Unity 6 unterstützt. Einen Haken hat die ganze Sache dennoch: Theoretisch werden Smartphones mit Displays zwischen 4,7 und 5,2 Zoll unterstützt. Hierfür werden allerdings für jedes mobile Gerät individuelle Einschub-Schienen benötigt. Von denen gibt’s zum Release aber noch Varianten für das iPhone 6 und das Samsung Galaxy S5. Andere Telefone werden also noch nicht unterstützt. Besagte Schienen sollen später für jeweils 10 Euro angeboten werden. So oder so ist die Apparatur nur für Geräte mit Displays zwischen 4,7 und 5,2 Zoll ausgelegt, Phablets wie zum Beispiel das Samsung Galaxy Note 4 sind also grundsätzlich nicht geeignet.

Weitere Details erhaltet ihr auf der offiziellen Webseite und um tumblr-Blog. Persönlich bin ich noch sehr skeptisch, sehe ich hier doch keine neuen Ideen, die sich von den zig anderen SBS-VR-Brillen unterscheiden. Sicher gefällt mir die Optik bzw. das Design (Polycarbonat dürfte auch recht leicht sein), doch sonst ist es einmal mehr eine Hardware, die womöglich kaum mehr als eine ganz nette Spielerei ist.

1 Kommentar
  1. […] die VR One GX deutlich mehr bieten. Ihr erhaltet eine hochwertige Verarbeitung, die sich an der VR One von Zeiss orientiert. Cardboard-typisch gibt’s jedoch kein Kopfband, sodass ihr stets mindestens […]

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