Manus: Schwarzer Handschuh für virtuelle Welten

Handschuhe für virtuelle Welten. Mit Manus möchte ein dänisches Startup die perfekte Lösung gefunden haben. Und schon bald soll dieses Zubehör erscheinen, um mit Oculus Rift und Co. das perfekte VR-Erlebnis zu erzeugen.

Die Grundidee ist nicht neu. Auch andere Firmen glauben, dass Handschuhe optimal dafür geeignet sind, sich in VR-Szenarien zu orientieren oder fiktive Objekte anzufassen – siehe Dexmo, Gloveone oder Control VR. Das junge Unternehmen Manus Machina möchte aber den ersten VR-Handschuh am Start haben, den Konsumenten kaufen können. Und bezogen auf die Grundideen klingt die Peripherie schon einmal reizvoll.

Der Aufbau. (Foto: Manus Machina)
Der Aufbau. (Foto: Manus Machina)

Manus ist komplett schnurlos. Über Bluetooth (LE) nimmt der Handschuh Verbindung zu einem Computer oder mobilen Gerät auf. Die Akkulaufzeit soll dennoch bei fünf bis sechs Stunden liegen. Berücksichtigt werden sämtliche Fingerbewegungen und das Schwenken des Armes bzw. der gesamten Hand, die Datenübertragung soll nahezu verzögerungsfrei erfolgen. Für Entwickler interessant: Es kommt eine Open-Source-Software zum Einsatz, die verbessert und angepasst werden kann. Manus wird als Paar ausgeliefert, also für beide Hände.

Relativ günstig

Der Handschuh wiegt 42 Gramm (pro Hand), ursprünglich wurde auf die Arduino-Plattform gesetzt. Das finale Eingabegerät besteht aus einer eigens entwickelten Hardware mit überaus empfindlichen Sensoren. Auf der diesjährigen E3 wurde Manus erstmals gezeigt. Und die frühe Version sieht schon einmal erstaunlich gut aus. Guckt euch dieses Video mal an…

https://www.youtube.com/watch?v=5EqV_-xg5Js

Techcrunch zufolge soll die finale Version von Manus frühestens im ersten Quartal 2016 für rund 200 US-Dollar erscheinen. In den nächsten Monaten wird dagegen der neueste Prototyp ausgeliefert, den ihr für 280 US-Dollar auf der offiziellen Webseite vorbestellen dürft. Der entspricht allerdings nicht dem Endprodukt. Trotzdem: Mit Anfang des nächsten Jahres wären die Schöpfer gut dabei, schließlich kommt dann auch Oculus Rift in den Handel. Generell gibt man sich offen, das SDK unterstützt als Plattformen Windows, Linux, Mac OSX und Android.  Somit wäre Manus durchaus für Gear VR und andere Brillen-Konzepte geeignet.

Was mich auch überrascht: Manus wird ausnahmsweise nicht über Crowdfunding finanziert, Investoren machten für die Entwicklung über 700.000 Euro locker. So etwas ist man heutzutage gar nicht mehr gewohnt. Nur ob sich solch ein modifizierter Golfhandschuh letztlich bei VR-Spielen durchsetzen kann? Eine Frage, die zumindest aktuell noch nicht klar beantwortet werden kann. Fakt ist allerdings: Die Macher haben den Spielemarkt im Visier. Nur dazu müssen sie auch die Entwickler-Studios und freilich uns Gamer überzeugen…

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.