PlayBulb Candle: Das verspielte Kerzenlicht im Praxistest

Die PlayBulb Candle ist ein weiteres Beispiel für eine erfolgreich finanziertes Kickstarter-Projekt. Im Oktober 2014 sammelte Hersteller Mipow über 260.000 US-Dollar für die LED-Kerzenlichter ein. Nun sind sie erhältlich – auch hierzulande. Und der Praxistest zeigt: Das sind wirklich hübsche, flexible Lampen für euer Wohn- oder Spielezimmer.

Spaß mit Licht. (Foto: GamingGadgets.de)
Spaß mit Licht. (Foto: GamingGadgets.de)

Verspieltes Kerzenlicht

Was steckt hinter dem Namen PlayBulb Candle? Es ist im Grunde ganz einfach, reden wir hier doch über ein elektronisches Kerzenlicht, das sich in einem recht großen Behältnis befindet. An und für sich ist das keine Sensation mehr, existieren doch ähnliche Varianten seit geraumer Zeit, teils auch mit Fernsteuerung über eine separate Remote.

Im Fall der PlayBulb Candle gibt’s allerdings einige Besonderheiten. Beispielsweise wurde ein Sensor integriert, mit dem ihr die Leuchte ein- und auspusten dürft. Was schräg klingt – schließlich ist es keine echte Kerze – funktioniert recht gut und ist gerade im Alltagseinsatz eine echte Bereicherung. Denn so müsst ihr nicht zu eurem Smartphone greifen. Smartphone? Ja, dank App für iOS oder Android steuert ihr eure Lampe, wählt einen Farbverlauf oder gar eine favorisierte Kolorierung. Aufgrund der RGB-LED gibt’s also nicht nur weißes Licht. Zum Glück. Über Bluetooth 4.0 kommuniziert euer Telefon (oder Tablet) mit dem Kerzenlicht, nicht einmal das Koppeln ist langwierig oder kompliziert.

Hier im Bild: das Deierpack der PlayBulb Candle. (Foto: GamingGadgets.de)
Hier im Bild: das Deierpack der PlayBulb Candle. (Foto: GamingGadgets.de)

Das wirkliche Highlight – meiner Auffassung nach – ist die Gruppenkontrolle. Eine PlayBulb Candle alleine ist nett, richtig spannend wird es, wenn ihr mindestens drei Exemplare besitzt. Dann könnt ihr beispielsweise zwei identisch leuchten lassen, während eine dritte anders angesteuert wird. Umso mehr Kerzenlichter ihr besitzt, umso mehr Möglichkeiten erhaltet ihr: In jedem Raum kontrolliert ihr die Leuchten unterschiedlich, ordnet sie mit der App neu an und sorgt dafür, dass das Candle dort erstrahlt, wo und wie ihr es wollt. Für meinen Test nutzte ich den erhältlichen Dreierpack, der recht schnell das Bedürfnis weckt, mehr von den PlayBulb Candles haben zu wollen.

Nicht unerwähnt sollten weitere Aspekte bleiben: Dreht die Candle herum, schon offenbart sich der Platz für ein klassisches Kerzenlicht. Ihr könnt also Nostalgie und Moderne vereinen. Im Lieferumfang liegen außerdem zahlreiche kleine Blättchen bei, die ihr um die LED herum platziert. Durch diese wird ein Duft versprüht – ähnlich wie bei einer Duftkerze.

Schnell eingerichtet

Sehr robust, wertig und gut verarbeitet. (Foto: GamingGadgets.de)
Sehr robust, wertig und gut verarbeitet. (Foto: GamingGadgets.de)

Bedenken solltet ihr: Die drei nötigen AA-Batterien für den Betrieb (pro Candle) liegen dem Lieferumfang nicht bei. Bei einem Kerzenlicht-Dreierpack sind das neun Batterien – ein nicht zu unterschätzender Kostenpunkt. Dafür soll eine Lampe bis zu 60 Tage für vier Stunden pro Tag leuchten können – das ist ein mehr als ordentlicher Wert. Zu Beginn legt ihr die Batterien ein, schaltet den Schalter ein und startet mit aktiviertem Bluetooth euer Smartphone, auf dem die App zuvor installiert wurde. Koppeln und los geht’s. Die Einrichtung ist schnell erledigt und lädt zum Experimentieren ein. Ein paar neckische Funktionen sind dabei: Ihr dürft die Candle wie eine echte Kerze flackern lassen oder abhängig von einem selbst ausgewählten Foto Farb-Nuancen auswählen. Das ist auch schon das irgendwie sinnlosteste Element. Praktisch verwendet ihr wahrscheinlich eher die Regenbogen-Verläufe, das Pulsieren oder gar die Flash-Variante, bei der die Lampen wie ein Blitzlicht strahlt – in einer Farbe eurer Wahl.

Und wie schon erwähnt: In der App legt ihr Gruppen an, in denen ihr die Lampen zuordnet. Meine drei Candles steckte ich in zwei Gruppen: eine alleine, zwei zusammen. Mein Wunsch war es, alle drei LEDs nebeneinander zu platzieren und die in der Mitte stets anders langsam pulsieren zu lassen. Das ergibtein sehr harmonisches Bild im Wohnzimmer.

Ach, und für manche praktisch: Mittels eines Timers deaktiviert ihr die Candle selbständig. Das ist sinnvoll, wenn der Nachwuchs nicht ohne Licht einschlafen mag oder man keine Lust hat, die Candles jeden Abend manuell auszupusten.

Aber? ABER! Die App ist – vor allem unter Android (getestet auf einem Samsung Galaxy S3) – die größte Schwachstelle der PlayBulb Candle. Regelmäßige Abstürze, Schwierigkeiten beim Gruppieren, Ungereimtheiten beim Koppeln mehrerer Lampen – das ist absolut ärgerlich. Unter iOS sieht es deutlich (!) besser aus, hier funktioniert die App fast tadellos (iPhone 5), wobei es laut iTunes-Kommentaren Probleme mit dem iPhone 6 geben soll. Das kann ich leider nicht bestätigen. So oder so bedauerlich ist, dass ihr die Candles nicht vom Telefon aus abschalten dürft und die Interaktionsmöglichkeiten sehr überschaubar sind. Etwas mehr Spielerei hätte ich mir schon gewünscht. Dass ihr euer Smartphone schütteln könnt, um so die Farbe zu ändern, ist zwar nett, allerdings auch ausbaufähig. Doof ist außerdem, dass die Gruppierungen nicht greifen, schaltet ihr unabhängig von der App die Lampen nacheinander ein. Gespeichert wird beispielsweise nicht, dass sich Candle #1 und Candle #3 eigentlich zur gleichen Zeit einen Regenbogen-Farbwechsel durchführen sollten – also in der identischen Kolorierung. Abhilfe schafft der einmalige Start der App.

Fazit: Mehrwert im Alltag

Blick von oben. (Foto: GamingGadgets.de)
Blick von oben. (Foto: GamingGadgets.de)

Habt ihr eure favorisierte Einstellung für eure Candle bzw. drei oder mehr PlayBulbs gefunden, ändert ihr vermutlich nicht ständig die Farben oder Geschwindigkeiten des Pulsierens. Doch ihr könnt mit der App flott für eine angenehme Stimmung in der Wohnung sorgen – das ist eine wunderbare Sache, wirklich! Und die Leuchten sehen überaus wertig und schick aus, die gefallen im Zweifel auch dem Partner bzw. der Partnerin.

Als Duftkerze sind die Gerüche eher Geschmacksache, sie erfüllen allerdings ihren Zweck – für mich ist das nicht unbedingt etwas. Ganz amüsant wiederum ist der echte Kerzenhalter – zusammen mit der LED ergibt sich hier eine ungewöhnliche Konstellation, die ebenfalls zu gefallen weiß.

Die PlayBulb Candle eroberte schnell mein Herz, trotz der App-Ärgernisse. Ich hoffe sehr, dass Mipow baldmöglichst nachbessert und die Software auch um neue Optionen erweitert. Die Steuerung ist noch ein gravierendes Defizit, gerade unter Android. Wenn’s läuft – gut. Wenn nicht, ist es frustrierend. Abgesehen davon bekommt ihr hier ein echt professionelles Produkt, das besonders in größerer Anzahl sehr viel Freude bereitet.

Noch problematisch: Die App. (Foto: GamingGadgets.de)
Noch problematisch: Die App. (Foto: GamingGadgets.de)

Ich überlege ernsthaft, mir weitere Candles zuzulegen, um so meine Zimmer weiter zu verschönern. Leider ist der Preis für ein Dreierpack mit rund 50 Euro nicht ganz ohne, für eine einzelne zahlt ihr fast 20 Euro. Zuzüglich Batterien, versteht sich. Wieso verzichtete der Hersteller eigentlich auf einen Akku? Am besten mit schnurloser Ladestation? Ja, das wäre noch etwas, was ich mir für zukünftige Modelle der PlayBulb Candle vorstellen könnte. Aber auch in dieser Form möchte ich diese LED-Spielerei empfehlen. Besonders, wenn ihr plant, euch mehr als eine Leuchte zu kaufen.

Erhältlich ist die PlayBulb Candle unter anderem bei Mobilefun.de. Danke für die Bereitstellung des Testexemplars. Zusätzliche Details findet ihr auf der offiziellen Webseite.

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