Sulon Q: Kabellose VR-Brille mit integriertem PC

Ist neben PlayStation VR, Oculus Rift, HTC Vive und Gear VR noch Platz für Konkurrenten? Die Erfinder der VR-Brille Sulon Q sind davon überzeugt.

Sulon Technologies präsentierte bereits vor fast zwei Jahren einen Prototypen namens Sulon GVX, der schon damals eine Mischung aus VR- und AR- Brille darstellte und vor allem Oculus Rift durch ein autonomes System Paroli bieten wollte. Denn die Brille wollte auf Kabel verzichten, den gesamten Rechner trug man auf dem Kopf. Mit Sulon Q und Unterstützung durch AMD scheint sich die Idee weiter verfeinert zu haben.

Moderne Technik auf kleinstem Raum vereint. (Foto: Sulon Technologies)
Moderne Technik auf kleinstem Raum vereint. (Foto: Sulon Technologies)

AMD inside

Auch Sulon Q ist eine VR/AR-Brille, diesmal aber kommt keine Android-basierte Hardware zum Einsatz. Stattdessen setzen die Macher auf einen AMD FX-8800P-Prozessor, der von einer Radeon R7-Grafikeinheit, 8GB RAM, einer 256GB SSD, Bluetooth und WIFI unterstützt wird. Der 35 Watt starke SoC mit vier Rechenkernen und 8 GPUs-Chips sei leistungsstark genug, um hochwertige Inhalte auf den verbauten OLED-Bildschirm zu zaubern. Dieser verfügt über eine Auflösung von 2560×1440 Pixeln und einen Betrachtungswinkel von 110 Grad. Unterstützt werden Standards wie DirectX12, Vulkan und AMDs LiquidVR-Technologie. Windows 10 findet als Betriebssystem Verwendung.

Es ist auch eine AR-Brille. (Foto: Sulon Technologies)
Es ist auch eine AR-Brille. (Foto: Sulon Technologies)

Letztlich reden wir hier freilich über Komponenten, die so in einem Laptop stecken könnten. Es kommt daher auf das Gesamtkonzept an, und das klingt trotzdem reizvoll. Durch die sogenannte Spatial Processing Unit könnt ihr die reale Umgebung betrachten, zugleich wird euch beispielsweise ein HUD eingeblendet. Das könnte einen ähnlichen Eindruck wie Microsofts HoloLens erzeugen. In jedem Fall eignet sich Sulon Q für Augmented Reality-Anwendungen, genauso für komplexe Virtual-Reality-Welten. Hier wird zudem Gestensteuerung berücksichtigt, ferner werden eure Bewegungen im Raum wahrgenommen. Ihr könnt sogar „unendlich weit“ in fiktiven Szenarien laufen, eingeschränkt werdet ihr vermutlich nur durch die Akkukapazität der Brille. Ein weiteres Highlight ist der 3D-Sound (AstroundSound-Technologie) mit einem Algorithmus, der dafür sorgt, dass sich die Akustik dem Geschehen dynamisch anpasst – über reguläre Kopfhörer bzw. die mitgelieferten Earbuds entsteht dieser Surround-Ton.

Ab Frühling 2016

Die Macher betonen, dass Sulon Q dazu gedacht ist, einfach aufgesetzt zu werden, um sofort loslegen zu können. „Wear & Play“ sei das Motto. Keine Kabel, keine Einschränkungen und hochwertiges Entertainment – das sagt mir zu, auch wenn die Brille schon ziemlich groß, klobig und schwer aussieht. Noch in diesem Frühling soll es mit dem Verkauf losgehen, so heißt es jedenfalls auf der offiziellen Seite. Ob damit nur Entwickler-Kits gemeint sind? Das wird sich zeigen. Auch bin ich sehr auf den Preis gespannt, schließlich müsste diese Lösung schon konkurrenzfähig sein. Wobei: Oculus Rift und HTC Vive, die entsprechende Hardware voraussetzen, sind schließlich auch nicht günstig…

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