Ad Infinitum Review: Genialer Psycho-Horror im WW1-Setting?
Horrorfans aufgepasst! Am 14. September 2023 ist das First-Person-Horrorgame im WW1-Setting, Ad Infinitum, vom deutschen Entwicklerstudio Hekate und Publisher Nacon erschienen. Ich hab mir den neuen Psycho-Grusel-Trip mal genauer für euch angesehen und erzähle euch heute, ob sich der Titel, meiner Meinung, nach lohnt.
Einen ersten Eindruck, könnt ihr euch, direkt hier, mit dem offiziellen Trailer machen:
Eine Hintergrundgeschichte, die unter die Haut geht
Eine schwere posttraumatische Belastungsstörung ist bei Kriegsveteranen bekanntlich keine Seltenheit. Doch wie so etwas aussehen kann, dass kann sich eigentlich niemand so richtig vorstellen, der nicht selbst in der Situation steckt.
Genau diese Diagnose greift die Geschichte von Ad Infinitum auf, die den jungen Soldaten und Ex-Veteranen Paul v. Schmitt verfolgt. Dieser hat zwar den ersten Weltkrieg überstanden, sein eigener Bruder jedoch tragischerweise nicht. Die Erinnerungen an die schwere Zeit und an den Verlust seines Bruders lassen ihn, auch im geschützten Familienhaus, einfach nicht los, sodass er von grauenhaften, real wirkenden Visionen vom Kriegsschauplatz selbst geplagt wird und sich zusätzlich gegen alptraumhafte Kreaturen behaupten muss.
Die Geschichte wird dabei durch spannende Cutscenes und interessante Notizen erzählt. Außerdem erfährt man als Spieler nicht nur das Leid des Protagonisten, sondern auch das Leid, welches seine Familie durchmachen musste und das bringt einige schockierende Familiengeheimnisse an die Oberfläche.
Ad Infinitum schafft es auf diese Weise wunderbar darzustellen, wie sich Krieg und Verlust auch im Nachhinein noch anfühlen können. Nicht nur für denjenigen, der es selbst erleben musste, sondern auch für diejenigen, denen er wichtig ist.
Zum guten Storytelling tragen zusätzlich eine großartige Vertonung, passend grauenhafte Bilder und eine geniale Soundkulisse bei.
Besonders spannend ist übrigens außerdem die Tatsache, dass ihr, je nachdem, wie ihr das Spiel angeht, verschiedene Enden freischalten könnt. Das sorgt nicht nur für individuelle Erfahrungen mit Ad Infinitum, sondern natürlich auch für einen tollen Wiederspielwert.
Cleveres Gameplay mit Gänsehaut-Garantie
Für unser schauriges Erlebnis bietet uns Ad Infinitum gleich zwei verschiedene Schauplätze. Zum Einen das anfangs harmlos wirkende Familienhaus und zum Anderen den Schützengraben des 1. Weltkriegs.
In beiden Welten müssen wir uns, auf spannende Weise, grauenvollen Kreaturen stellen, die uns an den Kragen wollen. Doch, trotz des WW1-Settings, handelt es sich bei Ad Infinitum keineswegs um einen Shooter. Stattdessen müssen wir die Gegner meist taktisch klug umgehen und andere, kreative Lösungen finden, um sie zu besiegen.
Auch bietet uns das Spiel viele tolle Rätsel, die, für meinen Geschmack, eine richtig tolle Balance haben. Weder sind die Rätsel zu knackig, noch sind sie zu einfach. Allerdings ist es, ähnlich wie bei Point-and-Click-Spielen, wichtig, alle Räume immer genauestens abzusuchen. Überseht ihr etwas, kann es schon passieren, dass ihr einmal ratlos umherirrt und nochmal an bereits besuchte Orte zurückkehren müsst.
Optik, Sound und Performance
Ad Infinitum bietet eine, mit Liebe gestaltete, detaillierte Welt, die gefüllt ist mit originalgetreuen WW1-Elementen und tollen Licht- und Schatten-Effekten. Die furchtbaren Kreaturen können ebenfalls mit einem kreativen Design überzeugen und können locker für eure nächsten Alpträume sorgen.
Ganz besonders beeindrucken, kann zudem die großartige Soundkulisse. Die Geräusche der Monster bereiteten mir wirklich extreme Gänsehaut und auch der Soundtrack wurde mehr als passend gewählt, um der Atmosphäre noch mehr Leben einzuhauchen. Zusätzlich ist auch die deutsche Vertonung nicht zu verachten, was vielleicht daran liegt, dass das Spiel aus deutschem Hause kommt.
Die Performance war FAST durchweg gut. Ruckler oder Lags hatte ich gar keine, dafür ist mir das Spiel (PC-Version) leider 3 Mal abgestürzt, was aber zu verkraften war, da das Spiel nicht nur recht kurze Ladezeiten hat, sondern auch sehr oft automatisch speichert.
Fazit
Der WW1-Psycho-Horror, Ad Infinitum, bietet eine durchweg gelungene Erfahrung, für alle, die sich gerne gruseln. Dabei behandelt das Spiel nicht nur ein sehr sensibles Thema auf sehr erwachsene und emotionale Weise, sondern sorgt zusätzlich dafür, dass das Spiel, dank spannender Rätsel und dem gekonnten Umgang mit grauenhaften und gefährlichen Kreaturen, nie langweilig wird.
Neben dem tollen Gameplay und der spannenden Geschichte, darf man sich hier außerdem auch über eine großartige Aufmachung freuen. Denn auch das detaillierte Setting, das Gegner-Design und die geniale, gruselige Soundkulisse sind komplett stimmig und tragen zum tollen Gesamtergebnis bei.
Von mir bekommt Ad Infinitum eine 8,5/10 und eine absolute Empfehlung für alle Horror-Fans da draußen!
Punktabzug gibt es hier lediglich für die Abstürze, die ich mit der PC-Version erfahren musste und dafür, dass ich rund 35 Euro, für ein Spiel, das man in gut 6 Stunden durchspielen kann, als etwas zu teuer empfinde. Dank verschiedenen Enden hat es zwar einen Wiederspielwert, dennoch dürfte Ad Infinitum, meiner Meinung nach, gut 10 Euro weniger kosten.
- Ad Infinitum ist am 14. September 2023 für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, Android und PC erschienen.
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