Arduino? Was ist das eigentlich? Eine kleine Aufklärungsstunde!

Arduino Uno - die neueste Ausgabe. (Foto: arduino.cc)
Arduino Uno – die neueste Ausgabe. (Foto: arduino.cc)

In der letzten Zeit stoße ich häufiger auf das magische Wort Arduino. Meist dann, wenn es um kuriose Gadgets wie zum Beispiel den individualisierbaren Spielecontroller MaKey MaKey oder den Portal-Geschützturm geht, dann fällt diese komisch klingende Bezeichnung. Dabei verbirgt sich hinter diesem ein mächtiges Werkzeug. Und das sei euch mal ein wenig näher gebracht…

Arduino ist eine Plattform, die es Bastlern einfach machen soll, eigene Erfindungen umzusetzen. Diese besteht zum einen aus Hardware in Form einer i/O-Platine und einem Mikrocontroller der AVR-Reihe des Herstellers Atmel. Auf dem Board befinden sich ebenfalls digitale sowie analoge Ein- und Ausgänge. Zum anderen ist Arduiono eine mächtige Entwicklungsumgebung, mit der man seine Visionen in die Tat umsetzen kann – entsprechende Kenntnisse in C und C++ vorausgesetzt. Da beide Komponenten Open Source sind, werden diese auch fortlaufend verbessert und für Nutzer vereinfacht. Beispielsweise müsst ihr kein allzu großer Programmier-Experte mehr sein, viele Software-Bibliotheken vereinfachen die Arbeit. Für Flexibilität sorgen Komponenten wie LEDs, Sensoren und Motoren, die mit der Platine verbunden und über die Software angesprochen werden.

Bereits seit 2006 existiert das Arduino-Projekt, welches vor dem Fortschritt nicht Halt gemacht hat. So gibt es mittlerweile USB-Schnittstellen, die Software ist für alle aktuellen Betriebssysteme erhältlich und die „Fangemeinde“ tauscht sich rege aus – gerne auch mal im realen Leben bei Stammtischen.

Trotzdem: Für blutige Anfänger, die beispielsweise von einem perfekt funktionierenden Haushaltsroboter träumen, ist der Einstieg in die Möglichkeiten von Arduino keine Leichtigkeit. Schaut euch mal die Wikipedia-Einträge an – für so manchen Interessenten ist das zu Recht verschreckend. Da ist von Controllertypen, PWM-Signalen, zig Pins für die Anschlüsse und dergleichen die Rede. Gewisse Grundkenntnisse in den Bereichen Mikroelektronik und Programmierung werden zwangsläufig vorausgesetzt. Aber: Es gibt diverse Hilfen, angefangen von Youtube-Videos bis hin zu einschlägigen Foren. Und wer praktisch mit Arduino in Kontakt treten mag, wird ebenfalls fündig. Unternehmen wie Franzis oder Fritzing offerieren Starterkits. Erstgenannte Firma hat einen speziellen Baukasten mit über 70 Experimenten und Handbuch im Angebot – sicher eine Kaufüberlegung wert. Mit etwas Glück entdeckt ihr auch in einer Bibliothek des eigenen Vertrauens Arduino-Fachliteratur, die freilich auch bekannte Händler wie Amazon veräußern.

Aber es ist schon reizvoll zu sehen, was aus Arduino so alles werden kann. Angefangen bei einer Boombox aus Sperrholz, über ein Kamera-System für StopMotion-Filme bis hin zu Armbanduhren im Steampunk-Stil oder eingangs erwähnten Werken sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

Spielen mit eigenen Controllern. Basis ist Arduino (Foto: Kickstarter.com)
Spielen mit eigenen Controllern. Basis ist Arduino (Foto: Kickstarter.com)

Was obgleich der Möglichkeiten bleibt, das ist der gehobene Anspruch. Genau dieses „Problem“ hat auch das Startup Tinkerforge erkannt. Das junge Unternehmen bietet ein recht ähnliches Konzept an, richtet sich aber auch an Einsteiger – auf gewisse Weise. Hardware wird über standardisierte Bricks miteinander verbunden, ferner werden unzählige Teile wie Motoren oder gar Funkempfänger separat angeboten. Tinkerforge ist eher ein elektronischer Baukasten, die Schöpfer offerieren auf ihrer Webseite neben Bauteilen und Bastelpaketen ausschweifende Dokumentationen. Sogar Programmiersprachen wie PHP, Python und bald Ruby werden unterstützt. Aber auch hier gilt: Wer etwas Großes realisieren will, muss sich mit Hard- und Software intensiver auseinander setzen.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick verschaffen. Arduino empfinde ich selbst als ausgesprochen faszinierend, leider halte ich mich aber nicht für handwerklich begabt und technisch kreativ genug. Mit Sicherheit wird der Name hier auf GamingGadgets.de noch häufiger fallen…

2 Kommentare
  1. […] Und eines ist natürlich besonders spannend: Hexy soll höchstens 1/10 eines normalen, bereits erhältlichen Roboters kosten. Denn letztlich erweckt ihr ihn selbst zum Leben und Hardware sowie Software basieren auf OpenSource (u.a. Arduino). […]

  2. […] Verhalten zu reagieren. Möglich macht dies aktuelle Computertechnik, genauer die Kreativplattform Arduino. Durch einen Prozessor, eine in den Lampenschirm verbaute Kamera, diverse Motoren, […]

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.