Augmented Reality: So sollen also Spiele der Zukunft aussehen und funktionieren?!

Zocken im Büro. Schreibtisch und Wand werden zu realen Hindernissen für Spiele der Zukunft. So zumindest stellt sich das die Firma Magic Leap vor und zeigt ein Konzept, das bald Realität werden soll.

Der Grundgedanke von Augmented Reality ist nicht neu und wurde vor allem von Sony schon häufig in Spielen verwendet. Bereits zu PlayStation 2-Zeiten konnten dank einer Kamera fiktive Tiere und Gegenstände in der eigenen Wohnung dargestellt werden. Der Ansatz wurde die letzten Jahre weitergesponnen – man denke hier an Wonderbook, Move und diverse Smartphone-Apps, die es bereits jetzt in großen Mengen gibt. Ein populäres Beispiel ist sicherlich auch Googles „Ingress“. Geht es nach den Entwicklern von Magic Leap, soll AR künftig noch imposanter umgesetzt werden – mit dem eigenen Spiel namens „Dr. Grordbort’s Victory“.

Shooter als Techdemo?

Hinter dem Titel verbirgt sich ein Egoshooter mit diversen Steampunk-Elemente, der sichtlich für mobile Plattformen gedacht ist. Ihr kämpft an realen Orten, greift zu Waffen, bezwingt allerlei Kontrahenten. Spiegel Online bezeichnet den Spot als „Zukunft der Augmented Reality-Spiele“. Mag sein, nur ist das dennoch ein theoreischer Ansatz, der mit Unterstützung von Weta Workshop entstand. Das ist ein Studio, das auf Spezialeffekte für Hollywood-Filme („Herr der Ringe“-Trilogie) spezialisiert ist.

Magic Leap zeigt also kaum mehr als Augenwischerei, nicht aber ein potentiell reales Produkt. Ähnlich utopisch empfinde ich auch Microsofts HoloLens, das ebenfalls Augmented Reality im Visier hat und damit unser aller Leben in den eigenen vier Wänden verändern möchte. Dumm nur, dass hierfür neben (Spiel-)Ideen auch technische Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Andererseits könnte genau das das Ziel von Magic Leap sein. Denn unter anderem investierte Google über 500 Millionen US-Dollar in das Startup, derzeit sucht dieses über 100 neue Mitarbeiter. Wohin die Reise geht? Vielleicht wird sie doch spannender als dieses zugegeben hübsch gemachte Video? Das zeigt gewiss nicht zufällig ein fiktives Interface mit dem Google Mail-Symbol.

Technologien der Zukunft?

Die Frage, wie Magic Leap so etwas überhaupt praktisch realisieren möchte, also sich verändernde Wände in den realen Umgebungen, wird vorerst unbeantwortet bleiben. Aber andere Unternehmen arbeiten ebenfalls an frischen AR-Lösungen. Metaio beispielsweise. Das Studio experimentiert mit verschiedenen Technologien und Eigenschaften, darunter Wärme. Drückt auf ein Stück Papier, die dadurch freigegebene „Hitze“ wird unter anderem von AR-Brillen (wie Google Glass) wahrgenommen und in Echtzeit als Information ausgewertet. Mit besonderen Kameras (RealSense-Cams von Intel) können in Smartphones und Tablets sogar 3D-Objekte erkannt werden, was speziell für AR-Anwendungen von Vorteil ist.

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=t1HmYNqp8NM

Ein paar mehr als nur grobe Ideen werden bei Toms Hardware erläutert. Und dort meint der Autor beiläufig etwas, von dem ich mittlerweile überzeugt bin: Augmented Reality ist die praxistauglichste Anwendung sämtlicher Virtual Reality-Visionen. Denn hier braucht ihr keine klobige Brille, sondern es genügen entweder eine normale Brille oder das Smartphone, die euer reales Umfeld „verändern“.

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