Cat Sound Phoenix: Das 8-Zoll-Tablet mit Android im Praxistest

Das Phoenix bzw. Tablet PC 4X besitzt einen 8 Zoll großen Touchscreen. (Foto: GamingGadgets.de)
Das Phoenix bzw. Tablet PC 4X besitzt einen 8 Zoll großen Touchscreen. (Foto: GamingGadgets.de)

Das Berliner Unternehmen Cat Sound hat nicht nur mit dem Galactica X ein preisgünstiges, attraktives und durchaus leistungsfähiges Tablet im Angebot. Ein weiteres Top-Modell des Herstellers ist das Phoenix, auch schnöde Tablet PC 4X genannt. Für aktuell 179 Euro (UVP) bekommt ihr das handliche Android-Gerät in den schicken Kolorierungen Knallrot, Grasgrün, Rosé, Tiefblau oder Pink. Für den Praxistest stand eine dezente, schwarze Fassung zur Verfügung. Und was bietet das Tablet mit seinem 8 Zoll großen Touchscreen?

Schön anzusehen

Wie schon beim Galactica X ist der Ersteindruck in jedem Fall positiv. Das liegt auch hier am Äußeren: Die Aluminium-Rückseite fühlt sich angenehm weich an, der 8 Zoll große IPS-Display verfügt über einen überzeugenden Kontrast und knackige Farben. Die Auflösung von 1024 x 768 Pixel (160dpi) mag zwar nicht auf der Höhe der Zeit sein, wirklich nörgeln kann ich allerdings auch nach längerer Benutzung nicht. Eine höhere Auflösung setzt ohnehin leistungsfähigere Komponenten voraus. Ob der 1,2 GHz schnelle Zweikernprozessor (ARMv7, Cortex A9) mit der MALI-400 Quadcore-GPU-Einheit und dem 1GB RAM hier genügend Performance geboten hätten? Vom Eindruck her ist gerade die CPU schon  jetzt ordentlich gefordert, um anspruchsvollere Spiele flüssig darzustellen. Dazu später mehr.

Ansonsten gibt’s für die 179 Euro einen SD-Speicherkartenslot, einen HDMI-Ausgang, einen Kopfhörer-Anschluss und einen USB-Port. Ein Mikrofon ist integriert, genauso die üblichen Sensoren, WLAN (802.11 b/g/n) und Bluetooth. Die zwei Kameras eignen sich höchstens für Schnappschüsse, die Cam auf der Vorderseite ist mit 0,3 Megapixeln echt nur für einfachste Videotelefonie gedacht. Die 2 Megapixel-Kamera auf der Rückseite dagegen hinterlässt einen minimal besseren Eindruck als beim Galactica X – aber das könnte subjektiv sein. Für ein paar Fotos für Auktions-Apps oder ein spontanes Bildchen für eine Email genügt sie locker. Das alles passt in ein 420 Gramm leichtes und nur 10 Millimeter dünnes Gehäuse – nicht übel!  Löblich: 16GB Flash-Speicher sind von Haus aus dabei, das dürfte für die erste Zeit aureichen.

Genauer geschaut!

Eine standardisierte Android-Oberfläche eben. (Foto: GamingGadgets.de)
Eine standardisierte Android-Oberfläche eben. (Foto: GamingGadgets.de)

Das Phoenix wird in Kürze ein Update auf Android 4.2 erhalten, ob auch eine Aktualisierung auf 4.3? Dafür ist es wohl noch zu früh. Die jetzige Ausgabe 4.1 des mobilen Google-OS lässt sich sowieso noch als aktuell bezeichnen, große Änderungen nahm Cat-Sound hier nicht vor. Ihr erhaltet also keine modifizierte Oberfläche, sondern ein pures Android ohne Verzierungen oder gar Einschränkungen. Nein, ihr bekommt Vollzugriff auf alle Funktionen (okay, rooten müsst ihr selbst, wenn ihr das benötigt) und Google Play. Persönlich ist mir das am liebsten, obwohl das Interface doch etwas nüchtern daherkommt. Sei’s drum.

Wie von einem Android-Gerät gewohnt, ist die Einrichtung schnell erledigt – vor allem, wenn ihr bereits ein Google-Profil besitzt. Ein richtiges Handbuch für Einsteiger fehlt. ihr müsst auf das PDF-Dokument zurückgreifen, das auf der Hersteller-Webseite zum Download angeboten wird.

Wichtig zu wissen: Der WLAN-Empfang ist nicht zufriedenstellend. Ist die Einrichtung noch problemlos, fangen die Schwierigkeiten beim räumlichen Entfernen vom WLAN-Router an. Zum Vergleich: Mein iPhone, der 3DS, meine PlayStation Vita und auch das LG Optimus L9 meiner Partnerin sind in der gesamten 70m²-Dachgeschosswohnung sogar bis zum Erdgeschoss mit dem WLAN-Netz verbunden. Das Phoenix macht schon nach fünf, sechs Metern von der FritzBox entfernt schlapp – ernüchternd und für die praktische Verwendung im schlimmsten Fall zu wenig.  Was mich ebenfalls wundert: Bei abgeschaltetem Speaker knackst es gelegentlich aus den Lautsprechern – wie auch beim Galactica X. Woran liegt das wohl? Beiläufig erwähnt: GPS fehlt. Schade.

Geschwindigkeit?!

Das Phoenix ist dem Galactica X sehr ähnlich, bei CPU-Geschwindigkeit (1,2 statt 1,5GHz) und Display-Größe sind die größten Differenzen zu finden. Erstgenanntes hat gravierende Auswirkungen: Im AnTuTu Benchmark (V 3.3.2.) wurde ein Wert von 9178 Punkten erreicht, das größere Tablet von Cat-Sound schafft hier noch 11047 Punkte.  Es ist damit zwar flotter als zum Beispiel ein HTC Raider 4G (8363) oder das alte Asus Transformer (6253), liegt aber deutlich hinter einem Google Nexus 7 (12726) oder gar einem Samsung Galaxy S4 (27810).

Und da wären wir bei einer Tatsache, die wohl zu einem baldigen Preisrutsch des Phoenix führen könnte: Das mittlerweile an die 150 Euro günstige ASUS MeMo Pad HD 7 verfügt zwar über einen minimal kleineren Touchscreen, bietet sonst aber sehr ähnliche Technik – und ist dennoch eine ganze Ecke leistungsfähiger. Auch das aktualisierte Nexus 7, das Google erst kürzlich vorstellte, dürfte mit seinem Quadcore-Chip und seinem hochauflösenden Bildschirm für Spieler attraktiver sein. Das Phoenix kommt bei aktuellen Grafikperlen wie „Real Racing 3“, „Dead Trigger“ oder „Dungeon Hunter 4“ ziemlich ins Schwitzen, was bedeutet: Lange Ladezeiten und teils üble Ruckeleien sind die Konsequenz. Bei kleineren Titeln wie „Doodle Jump“ oder „Angry Birds Star Wars“ gibt’s dagegen keinen Grund zur Klage. Nur wenn die Ansprüche steigen, ist schnell Schluss mit diesem Gerät.

Für den Alltag, sprich eBooks (aufgrund der Größe super!), Youtube, Mails oder gar etwas Filme bei Google Play gucken, ist das Phoenix dagegen gut geeignet. Nur hier sorgt der verbaute Akku für ein recht frühes Ende mit der Unterhaltung. Im Standby-Modus hält das Gerät nicht einmal drei Tage, bei aktiver Nutzung kann es am Abend vor dem ins Bett gehen aufgeladen werden – das sind ja Zustände wie beim Smartphone.

Fazit: Nicht schlecht, aber zu teuer?!

Sollte das Tablet mal etwas über 100 Euro kosten, wäre es ein guter Kauf! (Foto: GamingGadgets.de)
Sollte das Tablet mal etwas über 100 Euro kosten, wäre es ein guter Kauf! (Foto: GamingGadgets.de)

Das Cat Sound Phoenix aka Tablet PC 4X kostet mit 16GB Flash-Speicher 180 Euro, wirkt aber aufgrund der attraktiven Konkurrenzprodukte wiederum recht teuer. Die Kombination aus 1,2 GHz Dualcore-CPU und MALI 400-GPU reicht für einige Spiele nicht mehr vollends aus, gerade bei anspruchsvollen Apps werdet ihr enttäuscht sein. Wollt ihr nur gelegentlich „Angry Birds“ und ein 3-Gewinnt-Spielchen zocken, Youtube angucken und auf dem wunderbaren IPS-Display ein eBook lesen, sieht es ganz anders aus. Zwar fallen auch in diesem Fall manchmal die träge reagierenden Menüs auf, alles in allem aber ist das Phoenix eine runde Sache – für Neulinge. Für  leidenschaftlichere Spieler ist das Tablet nicht flott genug, um auch in den nächsten Monaten noch ruckelfreies Entertainment garantieren zu können. Und da sind wie gesagt die Mitbewerber, die mit dem neuen Nexus 7 und dem Asus MeMo Pad HD 7 ähnlich günstig und sogar billiger, aber nicht zwangsläufig schwächer ausfallen.

Spätestens dann, wenn Cat Sound das Phoenix mit Android 4.2 für unter 150 Euro verkauft, könnte das Teil zu einem reizvollen und erstaunlich hochwertig verarbeitetem Einstiegstablet für viele werden. Und die werden sich an dem feinen Touchscreen und dem schönen Gehäuse erfreuen. Bei Amazon rutschte der Preis schon einmal um 20 Euro auf knapp 160 Euro – jedoch für die 8GB-Variante (im offiziellen Shop 180 Euro für 16GB-Fassung). Das ist der Weg in die richtige Richtung….

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