Das Restaurant der Zukunft: Augmented Reality, iBeacon und Bewegungssteuerung

Ein Blick nach Japan lohnt sich häufiger. Denn dort entstehen Ideen, die durchaus auch in Europa landen könnten. Als überaus spannend empfinde ich die Entwicklungen, die kürzlich im Rahmen eines Events zum Thema „Das Restaurant der Zukunft“ präsentiert wurden. Bewegungssteuerung, Augmented Reality und iBeacon sind die Elemente, mit denen ihr vielleicht irgendwann in einem Café konfrontiert werdet.

Mit einem Teelicht dank Wiimote eine Bestellung aufgeben? Warum nicht? (Foto: Engadget)
Mit einem Teelicht dank Wiimote eine Bestellung aufgeben? Warum nicht? (Foto: Engadget)

iBeacon und Touchscreen-Bestellung

Unter anderem Engadget war eingeladen, um sich die potentiellen Trends der nächsten Jahre anzuschauen. Von größerer Bedeutung dürfte auch hierzulande iBeacon werden. Der 2013 von Apple eingeführte Standard ist für alle Geräte mit iOS7 und auch Telefone oder Tablets mit Android ab Version 4.3 geeignet und ermöglicht es, Personen im Umkreis von bis zu 30 Metern in geschlossenen Räumen wahrzunehmen sowie ihnen gezielt Informationen auf ihren mobilen Begleiter zu schicken. Sonderangebote zum Beispiel. Durch die Präzision kann man allerdings auch Bestellungen von einem Tablet aus genau zuordnen oder für effektvolle Spielereien sorgen. In dem „Restaurant der Zukunft“ dienen iBeacon Sender/Empfänger in Form von eierförmigen Gadgets auf den Tischen dazu, dass man schnell und problemlos mit dem eigenen Telefon bezahlen kann, ohne auf den Kellner warten zu müssen. Zugleich aber kann der Betreiber eines Geschäfts feststellung, ob ihr euch womöglich Richtung Ausgang bewegt und die Rechnung prellen wollt. Ganz so weit ist es in Deutschland noch nicht, McDonalds aber testet unter anderem iBeacon für Schnäppchen-Offerten. Der facettenreiche und auf Bluetooth 4.0 basierende NFC-Konkurrent wird vermutlich im Bereich Mobile Gaming zum Einsatz kommen.

Im Rahmen dessen werden Tablets als digitale Speisekarte benutzt – aber das ist sogar in Europa nicht grundsätzlich eine Neuheit. Ganz so weit wie der Prototyp von Pizza Hut, bei dem man eine Pizza selbst kreieren darf, ist es dagegen noch lange nicht.

Bewegungssteuerung

Amüsant, was in besagtem Restaurant der Zukunft ebenfalls Verwendung finden soll. Mittels der guten, alten Wiimote werden reguläre HDTV-Geräte in Touchdisplays zum Bestellen von Speisen verwandelt. Möglich macht es der Infrarot-Sender/Empfänger, der ohne großen finanziellen Aufwand eine solche Funktionsweise verspricht. Mittels Microsofts Kinect-Sensor entstehen ähnliche Ansätze, hier werden sogar Angestellte in einem anderen Raum oder gar der Küche projiziert. Wie das genau aussieht, das verdeutlicht dieses aufschlussreiche Video von Engadget…

Augmented Reality und Projektion

In dem Video habt ihr es sicher schon gesehen: Der Moderator trug eine seltsame Brille, mit der er Bestellungen aufgibt, indem er sich auf der Speisekarte nur etwas anschaut. Als praktisch empfinde ich diese Idee nicht, schließlich müsste jeder Gast solch eine Peripherie tragen. Anders sieht es sicher mit Augmented Reality-Ansätzen aus: Das Smartphone über den Tisch halten und sich dort eine elektronische Speisekarte präsentieren lassen? Warum nicht?

Wohin wohl die Reise gehen wird, das ist Projektion. Ein Himmel an der Deck? Fische wie in einem Aquarium an die Wand? Ein computeranimierter Angestellter? Vielleicht sogar mit der Möglichkeit der Interaktion dank Bewegungssteuerung? Live sehen, wo die Bedienung in dem Restaurant gerade ist? Das alles scheint wohl realistisch und könnte einen gewissen Unterhaltungswert besitzen.

Persönlich denke ich, dass vieles unpraktisch, vieles aber höchst reizvoll ist. Erlebnisgastronomie mit Hightech besitzt fraglos ihren Reiz. Auch bei Engadget heißt es, dass etliche Experimente bezogen auf die Hardware nicht kostenintensiv seien. Jetzt müssen sich nur die Gastronomen in hiesigen Gefilden trauen, Kunden auch mal etwas Neues zu präsentieren.

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