Deutschland, deine Strategiespiele
Wieso lieben wir Strategiespiele? Liegt es an der Mentalität der Deutschen? Auf jeden Fall gibt es gute Gründe…
Wir Deutschen tun bekanntlich kaum etwas lieber, als nachzudenken, zu analysieren und stets die Kontrolle zu behalten. Die auf den Punkt gebrachte Genauigkeit im täglichen Leben spiegelt sich auch in der Spielewelt wider. Warum sonst finden wir in den Regalen von GameStop, Saturn und Co. so viele Strategiespiele, Simulatoren und Co.?
Klischee oder Realität?
Effizient und immer eine perfekte Strategie in der Hinterhand – was dem Klischee der deutschen Staatsbürger wohl am nächsten kommt, scheint gar nicht so weit von der Realität entfernt zu sein. Dies zeigen zumindest die vielen Strategiespiele sowie Simulatoren, die hierzulande nur allzu gern heruntergeladen respektive in das Laufwerk gelegt werden. Eine Umfrage im Auftrag des IT-Verbands Bitkom unterstreicht diese Einschätzung mit Statistiken. Rund ein Drittel aller Gamer in Deutschland ist regelmäßig in Strategiespielen aktiv, zu denen in der Umfrage auch Management- sowie Denkspiele zählten. Insbesondere die Social Games, die sich auch mobil zocken lassen, machten auf der anderen Seite in den letzten Jahren viel Boden gut.
Hier sind die besten Strategiespiele für Android!https://t.co/qn3RYvvxG9 pic.twitter.com/xixqrKxaRS
— NextPit (@NextPitDE) June 7, 2017
Erstaunlich bleibt beim zunehmenden mobilen Spiel, dass die Zahl der Strategiespieler weiterhin steigt. Laut Statista spielten 2014 deutlich mehr Menschen Strategiespiele als noch im Jahr zuvor. Insgesamt handelte es sich um eine Zahl von über 8,5 Millionen Gamern. Weitere Trendberichte bestätigen dies. Doch wo liegen eigentlich die Gründe für die im internationalen Vergleich überproportionale Beliebtheit? Verantwortlich sind vor allem zwei Faktoren. Einerseits handelt es sich bei Deutschland bekanntlich um das „Land der Dichter und Denker“, während andererseits eine Gesellschaft vorliegt, in der das Gaming via PC so weit verbreitet ist wie fast nirgendwo sonst auf der Welt.
Welche Spiele sind besonders beliebt
Wer erinnert sich nicht an großartige Spieleabende mit „Siedler“, „Anno“ oder „Patrizier“? Sämtliche Spiele wurden zudem dort produziert, wo der Bedarf am größten ist – in Deutschland. Auch die vielen Teile von „Civilization“ laden immer wieder dazu ein, in eine andere Welt abzutauchen. Obwohl viele Menschen wohl nicht zu Unrecht ein Fan davon sind, ganze Armeen durch die Welt zu rangieren, gibt es viele weitere Strategiespiele, die auf große Beliebtheit stoßen. Gerade auf dem Smartphone und als Browsergames erleben Strategiespiele einen regelrechten Boom. Unter den Spielen mit legendären Schlachten befindet sich etwa „Vikings: War of Clans“, das von Plarium angeboten wird. Es ist die Kombination aus dynamischen Echtzeit-Strategieentscheidungen und der Stabilität der rundenbasierten Strategien, die hier den Reiz ausmacht.
I am really tempted to pick this up on 11.16. I have never played this series before, because it has not been on consoles in 20 years, but I love strategy games, so I think I might jump on this. pic.twitter.com/FOBy12aI6s
— Stealth (@Stealth40k) October 7, 2018
Auf Glück und die richtige Reaktionszeit zu hoffen, liegt nicht in der deutschen DNA. Vielmehr mögen wir es, unser Schicksal voll unter Kontrolle zu behalten und bei einer Niederlage selbst dafür verantwortlich zu sein, weil die Strategie eben nicht richtig geplant wurde. Wenn wir schon bei Niederlagen sind: Eines der am meisten gespielten Games ist der „Football Manager“ von Sega. Lange Zeit war dieser dank der Rechtesituation überhaupt nicht in Deutschland verfügbar. Die Anzahl der trotzdem vorhandenen Spieler in der Bundesrepublik zeigt die Bemühungen, die Spieler bereit sind auf sich zu nehmen, um das Spiel auch hier zu erhalten. Plattformen wie Ebay verschaffen Abhilfe und sorgen für unterhaltsame Stunden am Rechner.
Strategiespiele sind einfach eine Angelegenheit, die in Deutschland seit jeher auf viele Freunde trifft. Dass dieser Trend wahrscheinlich nie enden wird, solange Spiele existieren, scheint unumgänglich.
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