Die Retro Konsole Polymega: ab September 2021 auch in Deutschland erhältlich

Nachdem der Verkaufsstart der Retro Konsole „Polymega“ in Deutschland mehrere Male verschoben wurde, soll es im September 2021 nun endlich so weit sein! Ab dann soll Playmajis Polymega Konsole auch in Deutschland erhältlich sein. Was kann Polymega Konsolen-Nostalgikern bieten und hat sich das lange Warten gelohnt?

Fans von Retrospielen kennen das Problem: Man hat oft unzählige Konsolen unterm Fernsehgerät stehen, die oftmals mit den modernen Anschlüssen des aktuellen TV-Geräts nicht mehr kompatibel sind. Nun wäre es sehr umständlich, nochmals einen alten Röhrenfernseher „auszugraben“, nur um nochmal in den Genuss der Lieblingsspiele aus den 1990ern zu kommen. Polymega bietet die Lösung! Auf dem Polymega laufen CDs der PlayStation 1, des Sega Saturn, Mega CD, Neo Geo CD und Turbo Grafx CD. Die Länderkennung spielt dabei keine Rolle. Egal, ob es sich um PAL CDs (Europa) oder CDs aus den USA oder aus Japan handelt, laufen die Spiele einwandfrei auf Polymega. Da die genannten Konsolen in den Regionen Europa, USA und Japan mit unterschiedlichen Ländercodes liefen und teilweise auch andere Namen je nach Region trugen, spricht Playjami auch von einer Kompatibilität zu 15 Disk-basierten Oldie-Plattformen. Lässt man die Regionalcodes, die auf dem Polymega keine Rolle mehr spielen, außen vor, ergibt sich eine Kompatibilität zu 5 Oldie Konsolen. Letztendlich ist es Ansichtssache, ob man die 5 Oldie Konsolen je nach Ländercode als jeweils eine oder jeweils 3 verschiedene Konsolen betrachtet.

In der Basis-Version spielt Polymega CDs der PlayStation 1, des Sega Saturn, Mega CD, Neo Geo CD und Turbo Grafx CD ab. Darüber hinaus kann das Polymega noch zusätzlichen Modulen erweitert werden. Diese Module erlauben dann das Abspielen von Steckmodulen der Plattformen NES, Mega Drive, Super Nintendo und PC Engine. Logischerweise braucht man für jede dieser Plattformen ein eigenes Modul, da die Steckmodule für die Oldie Systeme verschiedene Größen und Formate haben. Wem das ganze „Gewurstel“ mit CDs und Modulen zu viel ist, der kann die Titel auch im Polymega-Dateiformat auf dem internen Speicher des Systems ablegen. Von dort aus können die Spiele auch ohne Original-CD gestartet werden. Wer seinen Oldie-Spielbestand erweitern möchte, muss nicht unbedingt auf alte CDs und Module zurückgreifen. Spiele im Polymega-Dateiformat können auch online heruntergeladen und auf dem internen Speicher des Polymegas abgelegt werden. Diese Spiele, sowie von CDs und Modulen übertragene Spiele, können dann im Hauptmenü des Polymega unter „meine Sammlung“ abgerufen und gespielt werden. Hier lässt sich ein gewaltiger Spielekatalog aufbauen.

Preis und Leistung

Die Basisversion des Polymega soll in Deutschland zunächst 499,99 € kosten. Zwar ist dies ein stolzer Preis, jedoch werden dafür auch die Spiele-Klassiker der verschiedenen Systeme nahezu 1:1 emuliert. Abweichungen von der Performance der Original-Systeme treten, wenn überhaupt, nur äußerst marginal auf. Werfen wir nun einen Blick auf die technischen Daten des Polymegas:

Polymega: technische Daten:

Prozessor: Intel Coffee Lake S
Arbeitsspeicher: 2GB DDR4-RAM
Anschlüsse: Realtek RTL8822BE WiFi-Bluetooth-Kombo, HDMI 1.4, Gigabit Ethernet, 2x USB 2.0, Polymega-Erweiterungssteckplatz
Interner Speicher: 32GB Nano-SSD
Speichererweiterung: M.2 2280 SSD, Micro SDXC
Optisches Laufwerk: 8X CD/DVD
OS: Linux-basiert

Diese Technik lässt die Konsolenspiele der 1990er zu neuem Leben erwachen. PlayStation 1, Sega Saturn, Mega CD, Neo Geo CD und Turbo Grafx CD und deren Games werden damit einwandfrei emuliert.

Lieferumfang

Was ist für 499,99 € neben dem Basisgerät noch im Lieferumfang enthalten? Ein Controller mit USB-Ladekabel, ein HDMI-Kabel (2m) und ein externes Netzteil. Am Basisgerät gibt es des Weiteren Anschlüsse für LAN und einen Slot für Micro-SD-Karten, mit denen der interne Speicher erweitert werden kann.

Kritik

Der deutlichste Kritikpunkt beim Polymega ist der recht hohe Preis von 499,99 €. Immerhin bekommt man auf diesem Preis-Niveau auch moderne Konsolen wie etwa die PlayStation 5. Als Zielgruppe für das Polymega sind wohl etwas betagtere Gamer vorgesehen. Diese werden wohl weniger auf den Preis schauen, sondern mehr auf das Vergnügen, das ihr dabei empfindet, wenn ihr die Spiele eurer Kindheit und Jugend nochmal erleben dürft.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass bei der Basisversion lediglich 2 USB-Ports zum Anschließen der Controller oder sonstiger Peripherie vorhanden sind. Multiplayer-Spiele oder die Verwendung älterer Controller sind also ohne entsprechenden Adapter nicht möglich. Auch ist im Lieferumfang lediglich ein Polymega-Controller enthalten. Zwar ist dieser nicht schlecht und zum Spielen der emulierten Games durchaus zweckdienlich, jedoch kommt er nicht zu 100% an das Handling der Original-Controller heran. Ob es entsprechende Adapter für ältere Controller geben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Was auch etwas verärgern mag, ist, dass die Module für Plattformen mit Steckmodulen jeweils nochmals ca. 100 € kosten sollen. Somit schraubt sich der ohnehin schon hohe Anschaffungspreis von 499,99 € schnell noch weiter nach oben.

Fazit

Wer den hohen Anschaffungspreis von 499,99 € nicht scheut und ein passionierter Retro-Gamer ist, für den ist das Polymega eine feine Sache! Es ist wesentlich pragmatischer, sich ein Polymega unter da TV-Gerät zu stellen, als sämtliche älteren Konsolen. Zudem ist das Polymega auch wesentlich kompatibler mit modernen TV-Geräten. Für jüngere Gamer dürfte das Polymega wahrscheinlich weniger interessant sein. Wer mit Smartphone und PlayStation 3 oder höher aufgewachsen ist, wird den Oldie-Konsolen wahrscheinlich wenig abgewinnen können. Doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Ein weiterer Markt, auf dem Retro-Spiele gerade ein Comeback feiern, ist die iGaming-Branche. Wenn ihr euch hierfür interessiert lest gerne weiter in unserem Artikel dazu. Wer sich für klassische Retro-Konsolenspiele interessiert, aber dem Polymega wegen des hohen Anschaffungspreises oder etwas anderem etwas skeptisch gegenübersteht, für den kann die Retro-Konsole Seedi eine Alternative zum Polymega darstellen. Mehr zum Seedi erfahrt ihr hier.

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