DIY Vive
Ihr besitzt einen potenten Gaming-Rechner und ein aktuelles Smartphone? Mit etwas Zubehör könnt ihr euch den Kauf einer Highend-VR-Brille sparen. Baut euch selbst eine.
Niero von Destructoid wollte offenbar keine 700 US-Dollar und mehr für eine Oculus Rift oder HTC Vive ausgeben. Und so versuchte er sich an einer eigenen Lösung, die er zwar als „dirt cheap“ bezeichnet, aber funktioniert. Voraussetzung ist ganz klar ein leistungsstarker Windows-Rechner, der die VR-Systemvoraussetzungen erfüllt. Genauso empfiehlt Niero ein modernes Smartphone 1080p-Display. Dieses wird dank einer Google Cardboard-kompatiblen VR-Brille zum Bildschirm für die virtuelle Realität.
Einfacher Grundgedanke
Die Idee an sich ist simpel: VR-Inhalte werden von eurem PC direkt über das heimische Netzwerk zum Smartphone gestreamt und dort dargestellt. Als Software-Basis kommt Riftcat zum Einsatz, die als Desktop-Anwendung auf eurem Rechner läuft, genauso als App auf dem Handy. Interessant an diesem Tool ist, dass ihr direkt aus dieser heraus kostenfreie VR-Inhalte beziehen könnt. Diese stammen unter anderem aus dem Oculus Store (Oculus Rift) oder aus dem SteamVR-Bereich (HTC Vive) bzw. sind ohnehin frei verfügbar.
Abhängig von der Geschwindigkeit eures Netzwerkes könnt ihr die Bild- bzw. Streamingqualität anpassen, die Hauptberechnungen führt so oder so euer PC durch. Auf dem Smartphone erfolgt die Anzeige. Deutlich bessere Ergebnisse werden wohl erzielt, nutzt man den USB-Tethering-Modus des Telefons. Vom PC werden Bild sowie Ton direkt über ein USB-Kabel übertragen.
Aber das war dem Tüftler nicht genug: Er schnappte sich noch einen LeapMotion-Sensor, den es mittlerweile für an die 50 Euro zu kaufen gibt. Mit diesem ist es möglich, die Motion Controller der HTC Vive zu emulieren. Alternativ funktioniert ein Xbox 360-Controller zum Steuern von Spielen.
Schneller PC erforderlich
Niero betont selbst, dass das natürlich nur eine Spielerei ist und qualitativ keine hochpreisige VR-Brille ersetzt. Aber ihr könnt diverse Spiele mit wenig Aufwand ausprobieren, sofern euer PC mitmacht. Meiner war schon zu schwach, da meine Grafikkarte doch etwas zu antiquiert ist, um die recht aufwändigen Berechnungen durchführen zu können. Eine Nvidia GeForce 970 GTX sollte es schon sein. Genauso unterstützt Riftcat bisher nur Smartphones mit Android 6.0, es sollte also schon ein recht aktuelles sein. Bezogen auf die Cardboard-Brille empfiehlt sich eine stabile aus Plastik, die ihr auch am Kopf befestigen könnt. Eine Papp-Variante wäre wohl nicht optimal.
Alle weiteren Details in englischer Sprache mit Tipps, wie ihr Oculus SDK und SDKs für LeapMotion sowie nötige Treiber installiert, erhaltet ihr bei Destructoid.com. Denn investiert ihr mehr Zeit, könnt ihr tatsächlich auf den Oculus Store oder SteamVR zugreifen – als hättet ihr eine originale VR-Brille von Oculus VR bzw. HTC. Und wenn ich das so lese, möchte ich langsam mal meinen Rechner aufrüsten und es auch ausprobieren.
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