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EU Chips Act: Alle wichtigen Details zu dem europäischen Chip-Gesetz

  • Die Europäische Kommission reichte am 08. Februar 2022 das Europäische Chip-Gesetz, auch „EU Chip Act“ genannt, ein
  • Das Gesetz zielt auf die Schaffung eines Halbleiter-Ökosystems ab
  • Das Ziel ist es, einem Mangel an Rohstoffen sowie Chips in verschiedenen Industriezweigen vorzubeugen

Der „EU Chips Act“ und seine Auswirkungen

In Anbetracht des Halbleitermangels hat die Europäische Kommission mit dem „EU Chips Act“ weitreichende Schritte geplant. Es soll ein Ökosystem für die Produktion von Chips etabliert werden, um Einfluss auf die technologische Führungsposition der EU nehmen zu können.

Wir stellen Euch das Maßnahmenpaket im Detail vor und verraten Euch, wie einzelne Unternehmen auf das Europäische Chip-Gesetz reagieren.

Die Halbleiterknappheit beeinträchtigt die Produktivität der Automobilindustrie

Laut des Unternehmens Infineon wird die Halbleiterknappheit noch bis zum Jahr 2023 anhalten. Wann sich die Krise dem Ende neigt, kann aktuell noch nicht zuverlässig vorhergesagt werden. Bedingt durch die Halbleiterknappheit stehen zahlreiche Fabriken im Elektro- und Automobilsektor still.

Auch vereinzelte Schließungen ganzer Werke sind mitunter die Folge. Der anhaltende Mangel an Chips und Rohstoffen führt dazu, dass die Produktion in der Automobilindustrie in einigen EU-Staaten um 30 Prozent gesunken ist. 

Während seinerzeit die Kunden aus der Elektronik- und Automobilbranche in einer guten Verhandlungsposition waren, können jetzt die Chiphersteller aufgrund der Knappheit auf die Preisgestaltung einwirken.

Mit dem Europäischen Chip-Gesetz soll die Wettbewerbsfähigkeit der EU gestärkt werden

Die Europäische Kommission ergreift nun Maßnahmen, um die technologische Position der EU in der Sparte der Halbleitertechnik zu verbessern.

Hierfür wurde am 08. Februar 2022 das Europäische Chip-Gesetz, auch „EU Chip Act“, eingereicht.

In Zusammenarbeit mit den EU-Staaten sowie weitere, Partnern werden über 43 Milliarden Euro in die Hand genommen, um Verzögerungen in der Liefer- und Wertschöpfungskette vorzubeugen.

Das Ziel der EU ist es, bis zum Jahr 2030 den aktuellen Marktanteil zu verdoppeln und auf 20 Prozent zu heben.  

Um ein funktionierendes Halbleiter-Ökosystem zu schaffen, setzt das Chip-Gesetz an Europas Stärken an und eliminiert aktuelle Schwächen.

Alle Schritte und Ziele des EU Chip Acts im Überblick

Im Wesentlichen verhilft das Europäische Chip-Gesetz der EU dazu, die notwendigen Instrumente zu erhalten, um im Bereich der Chip-Fertigung eine führende Rolle einnehmen zu können. Dadurch sollen Abhängigkeiten vorbeugt und eine optimale Versorgung mit Halbleitern gewährleistet werden.

Dies sind die wesentlichen Schritte und Ziele von „Chips für Europa“:

  • Zusammenschluss aller Ressourcen der Union sowie der EU-Staaten, um Schlüsseltechnologien effizienter zu nutzen.
  • Investitionen von 11 Milliarden Euro in die Entwicklung und Forschung. Das Ziel ist es, innovative Halbleiter-Instrumente bereitstellen sowie neue Halbleiter-Modelle entwickeln zu können.
  • Verbesserte Bedingungen für die Versorgungssicherheit mithilfe von optimalen Produktionsbedingungen 
  • Bessere Verfügbarkeit notwendiger Finanzmittel mithilfe eines Chip-Fonds
  • Optimierte Koordination zwischen der EU-Kommission sowie den EU-Staaten, um mögliche Engpässe an Halbleitern zu verhindern
  • Überwachung der Wertschöpfungskette, um mögliche Schwachstellen ausfindig zu machen

Im Gesamten zielen die Maßnahmen auf eine schnelle Krisenreaktion ab. Diese soll einem Mangel an Rohstoffen und Chips entgegenwirken.

eu flagge

So denken die Unternehmen über „Chips für Europa“

Auch die Unternehmen reagieren auf den EU Chip Act und nehmen Stellung zu den geplanten Maßnahmen.

So begrüßt der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) die Etablierung eines Halbleiter-Ökosystems in Europa. Dennoch halte es der Zentralverband für sehr wichtig, auch Strukturgrößen von mehr als zehn Nanometern zu berücksichtigen. 

Auch das Unternehmen Supplyframe deutete an, dass die geplanten Maßnahmen noch erweitert werden müssten. Schließlich können mehrere Jahre ins Land ziehen, bis die notwendigen Fabriken für die Chipherstellung errichtet werden.

Zusammenfassend: Es ist wichtig, dass die Unternehmen ihre Lieferketten kritisch ins Visier nehmen und alle Schritte der Wertschöpfung vollends überblicken. Nur so können die Unternehmen flexibel auf Marktschwankungen reagieren.

Die verfügbaren Instrumente müssen an der richtigen Stelle eingesetzt werden

Es bleibt spannend, ob die geplanten Maßnahmen des Europäischen Chip-Gesetzes ausreichen.

Fakt ist jedoch, dass die Wettbewerbsfähigkeit der EU im Halbleitersektor erheblich durch das Gesetz verbessert wird. Dennoch müssen die verfügbaren Instrumente und Mittel zielgerichtet genutzt werden, um die Marktposition auch stärken zu können.

Demnach sollten die künftigen Chipfabriken exakt auf die Bedürfnisse der EU zugeschnitten werden.

Hierbei müssen beispielsweise auch die Anforderungen des Maschinenbaus einbezogen werden. Hier liegt der Bedarf bei Chips von mindestens sechzehn Nanometern. Die gesetzten Ziele können daher nur dann erreicht werden, wenn sämtliche Industriezweige bei dem EU Chips Act betrachtet werden.

Blüht den EU-Staaten nun ein weiterer Regulierungswahn?

Was die EU hiermit definitiv erreicht, ist eine stärkere Zentralisierung der Kontrolle über den Chipmarkt innerhalb des Staatenbündnisses. Die Frage ist nur, ob damit in Zukunft betroffenen Unternehmen nicht noch ein großer Wulst neuer, unbequemer Regularien blüht – so wie man es von der EU leider gewohnt ist.

Andererseits gibt es vor allem schon in Deutschland auf nationaler Ebene dieses Problem, wie man am jüngsten Beispiel neuer Regeln für Spielbanken und Online Casinos in Deutschland erkennen konnte.

Hier, sowie auch in zahlreichen anderen Branchen, ergeben sich durch die starke Hand des Staates auf dem Markt, Probleme für Unternehmen und auch für Konsumenten.

Fazit: Das künftige Halbleiter-Ökosystem stärkt die Marktposition der EU

Mit dem EU Chips Act wird die technologische Position der EU auf dem globalen Markt ganz neu ausgerichtet. So werden nicht nur künftige Krisen im Halbleitersektor vermieden, sondern zudem auch die Wettbewerbsfähigkeit der EU gestärkt. Wenn auch das Maßnahmenpaket die notwendigen Instrumente liefert, so bilden die Forschung und der Innovationsgeist die Basis für ein effektives Halbleiter-Ökosystem.

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