Fort Solis Review: Spannendes Story-Abenteuer im Weltraum oder pure Langeweile?

Bereits letztes Jahr wurde der große Sci-Fi-Titel Fort Solis von Fallen Leaf und Black Drakkar Games angekündigt und traf bei vielen Sci-Fi-Fans genau den richtigen Nerv. Fort Solis versprach damals eine spannende Story mit Hammer-Grafik und erinnerte an eine grandiose Mischung zwischen Dead Space und Until Dawn.

Seit dem 22. August 2023 ist der gehypte Titel nun offiziell verfügbar und ob dieser tatsächlich etwas taugt, verrate ich euch heute, nach dem ich Fort Solis ausführlich für euch getestet habe.

Vorab, der offizielle Trailer:

Enttäuschung Nummer 1 – Story

Im Spiel verkörpern wir den Techniker Jack, welcher vom großartigen Sprecher Roger Clarke (Read Dead Redemption 2) vertont wird. Wir befinden uns im Jahr 2080, auf einer Raumstation auf dem Mars und wollen eigentlich gerade Feierabend machen, als plötzlich ein Notsignal von der nahegelegenen Raumstation, Fort Solis, reinkommt. Alleine machen wir uns auf den Weg dorthin.

Zwischendurch haben wir lediglich Kontakt zu unserer Kollegin Jessica und dem Arzt Wyatt, der von Troy Baker (The Last of Us) vertont wurde und selbst hinter die mysteriösen Umstände kommen möchte, die Fort Solis umgeben.

Großartige Sprecher, aber auch gewöhnungsbedürftig mit den neuen Gesichtern.

Die Story wird spannend aufgebaut und vermittelt sofort ein paar nostalgische Dead-Space-Vibes. Allerdings kann die Spannung nicht ewig gehalten werden. Das Spiel verzichtet zwar darauf, an jeder Ecke Jumpscares zu verstecken, die Wenigen, die es gibt, sind jedoch total vorhersehbar. Ebenso vorhersehbar sind leider auch viele Story-Entwicklungen. Das Ende wirkt außerdem gehetzt und endet aprupt, was dem spannenden und langsamen Aufbau der Geschichte nicht gerecht wird.

Auch gibt es im ganzen Spiel keine wirkliche Bedrohung, in Form eines Gegners, bzw. Monsters, was vielleicht den gewissen Pepp reingebracht hätte, der mir hier definitiv gefehlt hat.

Beklemmend? Ja. Gefahr? Nicht wirklich.

Die Story ist zwar gut, aber sicher nicht überragend oder extrem innovativ und damit hätten wir die erste große Enttäuschung abgehakt. Immerhin handelt es sich bei Fort Solis um ein reines Story-Spiel und bedient sich deshalb auch bekannter Mechaniken von Spielen wie Until Dawn, was bedeutet, dass Story und Grafik das Hauptaugenmerk des Spiels sind und weniger ein actionreiches Gameplay.

Tatsächlich wirken sogar die Charaktere relativ flach, was sicher nicht an den großartigen Sprechern liegen kann, sondern viel mehr an der Art und Weise liegen muss, wie die Dialoge geschrieben wurden.

Enttäuschung Nummer 2 – Gameplay

Wie bereits erwähnt, liegt das Hauptaugenmerk nicht auf der Action. Krasse Shooter-Sequenzen sind hier also fehl am Platz. Das ist auch völlig in Ordnung und kann sogar sehr gut funktionieren, wie Spiele à la Heavy Rain, Until Dawn oder The Quarry bereits beweisen konnten. Nicht so gut hinbekommen, haben es allerdings die Macher von Fort Solis.

Zum einen gibt es keine Spielverändernden Entscheidungen zu treffen und das eigene Handeln birgt keine großen Konsequenzen. Zum anderen kann der gute Jack nicht Sprinten, was bedeutet, dass wir uns nicht nur innerhalb der Stationen, sondern auch außerhalb, auf dem Mars, lediglich mit Schrittgeschwindigkeit bewegen können, was wahrscheinlich die frustrierendste Komponente im ganzen „Spiel“ ist. Dadurch zieht sich das, gerade mal 4 – 5 Stunden kurze „Spiel“ noch einmal unnötig in die Länge. Besonders frustrierend wird dieser Aspekt, wenn man ein großes Sammlerherz hat und gerne alle Aufzeichnungen und Memos finden möchte.

Umgebung durchsuchen und ein paar wenige Quick-Time-Events, wie hier, bei dieser Kletterpartie. Viel mehr dürft ihr in Sachen Gameplay nicht erwarten.

Der Grund, warum ich das Wort „Spiel“ ab jetzt nur noch in Gänsefüßchen setze, ist der, dass sich Fort Solis überhaupt nicht wie ein Spiel anfühlt. Man kann Fort Solis eigentlich nicht einmal wirklich als interaktiven Kurzfilm bezeichnen, da sich die Interaktionen, die uns im „Spiel“ möglich sind, einfach viel zu banal anfühlen.

Der große Lichtblick: Die Grafik und der Sound

Wenn die Entwickler jedoch eines gut können, dann ist es: Atmosphäre schaffen! Der Soundtrack ist der absolute Knaller und unterstreicht wunderbar die Isoliertheit, der man im „Spiel“ begegnet. Die beklemmende Stimmung wird außerdem sehr gut von der atemberaubenden Umgebung untermalt.

In der verlassenen Raumstation findet man zum Beispiel überall liegengelassene Habseligkeiten, angefangene Kartenspiele und mit Nachrichten beschmierte Wände. Die Liebe zum Detail ist allgegenwärtig und auch wirkt das gesamte Szenario sehr realistisch. Genauso echt wirken übrigens auch die Charaktere und ihre Emotionen.

Wenigstens ist die Atmosphäre gelungen.

Fazit

Fort Solis durchzuspielen, dauert zwar nur ca. 4-5 Stunden, doch für mich fühlte es sich an, wie eine Ewigkeit. Und das leider nicht im positiven Sinne! Der lahmarschige Hauptcharakter macht die Erkundung zu einer absoluten Qual. Gerettet wird der Aspekt geradeso durch die atemberaubende Grafik und die dichte Atmosphäre.

Und selbst für einen interaktiven Film, gibt es hier wirklich deutlich zu wenig zutun und vor allem gibt es leider keine wichtigen Entscheidungen, die den Ausgang des Spiels in irgendeiner Weise beeinflussen könnten. Die Story beginnt wahnsinnig gut, enttäuscht aber zum Ende hin ebenso gewaltig.

Extreme Sci-Fi-Fans dürfen ruhig mal in den Titel reinschnuppern, aber stellt euch am Besten einen Timer, damit ihr das „Spiel“ zur Not noch vor Ablauf von zwei Stunden (Zumindest bei Steam), zurückgeben könnt.

Von mir bekommt Fort Solis, mit Ach und Krach eine 4,5 von 10. Die Punkte, die ich hier noch vergeben konnte, repräsentieren die tolle Grafik und die geniale Atmosphäre sowie die Story, die, für mich zumindest, zu 80% zu genießen war.

  • Fort Solis ist am 22. August 2023 für PS5 und PC erschienen.

Wer es trotzdem wagen möchte; hier ist unser Amazon-Link:

Fort Solis Limited Edition (PS5)
  • Fort Solis bietet ein realitätsnahes Erlebnis, das Spieler vollständig in die Figuren und ihre lange Nacht eintauchen lässt
  • In der Station gibt es zahlreiche Orte mit individuellen Ebenen an der Oberfläche und im Untergrund

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