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FusionPlay Heroes

Das gute, alte Kartenspiel wird digital – die NFC-Technologie macht es möglich. Aber macht FusionPlay Heroes überhaupt Spaß?

Leider scheiterte FusionPlay Heroes bei Kickstarter. Bei der Crowdfunding-Kampagne konnte das Leipziger Unternehmen IT Sonix custom development nicht die erwünschten 10.000 Euro einsammeln. Doch das Team rund um den Entwickler Konrad Kunze glaubte an die Idee, in Eigenregie erschien das kreative Kartenspiel hierzulande. Um was geht’s?

Die Besonderheit von FusionPlay Heroes

Das Highlight bei FusionPlay Heroes ist zweifelsohne die technische Seite. Denn in jeder phyischen Spielkarte steckt ein NFC-Chip, der von modernen Smartphones ausgelesen werden kann. Near-Field-Communication ist keine Magie, sondern eine Technologie, die auch beim kontaktlosen Bezahlen via EC-Karte oder beim Koppeln mobiler Geräte Verwendung findet. In diesem Fall ist es ein wichtiges Element des Kartenspiels.

In der kleinen Box steckt das Spiel. (Foto: Sven Wernicke)
In der kleinen Box steckt das Spiel. (Foto: Sven Wernicke)

Letztlich geht’s freilich um das eigentliche Spiel: Ihr tretet stets gegen einen menschlichen Kontrahenten mit eurem Helden und dessen individuellen Talenten an. Im Hauptspiel stehen euch Donar und Sir Sieldalot mit jeweils sechs Aktionskarten zur Verfügung.

Die Taktik hinter dem Spiel

Die Heldenkarte zeigt euch, wie stark und geschickt euer gewählter Protagonist ist. Ebenso sind die Attribute Schutz und mentale Fähigkeiten von Relevanz. Energie und Gesundheit fehlen nicht. Diese beiden Aspekte sinken bei Kämpfen gegen den Kontrahenten. Entweder dadurch, dass ihr geschlagen werdet oder eine aufwändige Attacke ausführt.

Beim Spielen. (Foto: Sven Wernicke)
Beim Spielen. (Foto: Sven Wernicke)

Wozu die Aktionskarten? Verwendet ihr diese, kostet das Energie. Wirken sie beim Gegner, verliert er an Gesundheit. Das Ziel sollte klar sein, oder? Bezwingt euren „Feind“ durch das überlegte und strategisch bedachte Anwenden der teils völlig unterschiedlichen Aktionskarten. Auch Combos sind möglich, diese steigern im besten Fall die Effizienz. Aber sie können auch geblockt werden. Spätestens hier kommen dann auch wieder die Heldenkarten zum Einsatz, die nicht einfach nur hübsche Deko, sondern auch im Spiel relevant sind.

Einfach zu verstehen, gute technische Umsetzung

In der hübschen Metallbox von FusionPlay Heroes stecken zwei Ablagestreifen, auf denen ihr euer Smartphone platziert. Das ist praktisch, denn so könnt ihr bequem die Spielkarten unter das Telefon schieben und so die reibungslose NFC-Erkennung sicherstellen. Gut durchdacht.

Sinnvoll: Die Plastikteile ermöglichen ein "Einschieben" der Karten. (Foto: Sven Wernicke)
Sinnvoll: Die Plastikteile ermöglichen ein „Einschieben“ der Karten. (Foto: Sven Wernicke)

Das Herzstück des Spiels ist die kostenlose App, die ausschließlich für Android erhältlich ist und nur auf den Handys funktioniert, die auch über NFC verfügen. In meinem Fall nutzte ich ein Samsung Galaxy S8. Die Anwendung ist einfach gehalten und ermöglicht euch, ein schnelles Spielchen zwischendurch oder längere Duelle mitsamt der Option, angefangene Kämpfe später fortzuführen, zu starten. Viel mehr bietet die App an sich nicht.

Das Game auf dem Smartphone stellt die nötigen Zusatzinformationen dar, spielt im Hintergrund nette Musik ab und untermalt solide das Geschehen. Sicherlich wären ein paar coolere Effekte oder Animationen schön gewesen, aber letztlich passt das. So könnt ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren – das eigentliche Duell, bei dem ihr ab und an nachdenken solltet. Zwar klingen sechs Aktionskarten pro Held recht wenig, aber diese besitzen ausreichend viel Spielraum für anspruchsvolle Herausforderungen.

Was toll ist: FusionPlay Heroes funktionierte bei meinen Tests reibungslos. Karten auspacken, Handbuch studieren, Karten verteilen, App starten und loslegen. NFC ist schon eine lustige Sache, die eine Bereicherung für ein Kartenspiel sein kann. Und in diesem Fall auch ist.

Mehr Abwechslung mit ersten Erweiterungen, aber…

Zum Release von FusionPlay Heroes erschienen zwei Erweiterungen. Genauer gesagt kommt ein Held mit seinen Aktionskarten pro Hero Pack hinzu. Tilchy und Begleiter-Spinne Snooks sind schon niedlich. Wer es martialischer möchte, wählt das zweite Hero Pack mit Kim Oh No.

Hauptspiel mit Erweiterungen, (Foto: Sven Wernicke)
Hauptspiel mit Erweiterungen, (Foto: Sven Wernicke)

Kommen wir zu einem größeren Knackpunkt: FusionPlay Heroes kostet in der Basis knapp 40 Euro, was für ein Kartenspiel recht happig ist. Dem potentiellen Käufer klarzumachen, dass der Preis aufgrund der teuren NFC-Chips so hoch ausfällt, dürfte schwierig sein. Und jede Erweiterung schlägt mit knapp 16 Euro nochmal zu Buche – puh. Dass FusionPlay Heroes komplett in Englisch ist, obwohl es von einem deutschen Studio stammt, finde ich schade.

Eine der Erweiterungen. (Foto: Sven Wernicke)
Eine der Erweiterungen. (Foto: Sven Wernicke)

Fazit: Schönes Spiel mit hohem Preis

Im „schlimmsten Fall“ werden über 70 Euro für Spiel und AddOns fällig. Ob ihr extrem lange mit FusionPlay Heroes beschäftigt sein werdet, möchte ich allerdings anzweifeln. Vielmehr eignet sich das Werk für ein kleines, zirka zehn Minuten langes Match in geselliger Runde oder als Brettspiel-Alternative für Techniknerds. Doch kann es langfristig begeistern? Wenn die App fortlaufend neue Funktionen und Optionen für abwechslungsreiche Kämpfe erhält, könnte das Kartenspiel zu einem Spaß werden, den man immer wieder gerne vorkramt.

Schnell verstanden, aber perfekt beherrscht ihr das Spiel erst mit der Zeit. (Foto: Sven Wernicke)
Schnell verstanden, aber perfekt beherrscht ihr das Spiel erst mit der Zeit. (Foto: Sven Wernicke)

Versteht mich nicht falsch: FusionPlay Heroes gefällt mir wirklich sehr gut. Ein cleveres Taktikspiel mit prima funktionierender NFC-Integration – genau mein Ding. Vielleicht ist der Preis für manche dezent abschreckend?! In meinen Augen ist das (neben der englischen Sprache) die größte Schwäche des Spiels. Schreckt euch das Sümmchen nicht ab, sei euch dieses kleine Spektakel empfohlen.

Beispielsweise bei GetDigital ist FusionPlay Heroes erhältlich. Dort bekommt ihr auch die Erweiterungen. Eine deutsche Anleitung gibt’s hier.

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FusionPlay Heroes: Das launige NFC-Kartenspiel im Test
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FusionPlay Heroes: Das launige NFC-Kartenspiel im Test
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Das gute, alte Kartenspiel wird digital – die NFC-Technologie macht es möglich. Aber macht FusionPlay Heroes überhaupt Spaß?
Sven Wernicke
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