Gamescom 2022: Unsere bisherigen Tops und Flops
Der Mittwoch ist genau wie in den Jahren vor Corona der offizielle erste Tag des großen Events. In der Regel ist dieser allerdings hauptsächlich für Fachbesucher und Medien gedacht. Ein paar glückliche Privatbesucher durften, wenn sie im Besitz einer sogenannten „Wildcard“ waren, jedoch auch schon die Hallen stürmen.
Auch wir waren gestern schon vor Ort und durften die ersten Präsentationen bestaunen, die ersten Interviews führen und die ersten Games anzocken. Was uns besonders gut gefallen hat und welche Spiele uns vielleicht auf den ersten Blick noch nicht so ganz überzeugt haben, erfahrt ihr im Artikel.
Phantom Hellcat
- Entwickler: Ironbird Creations
- Plattformen: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, PC
- Geplanter Release: TBA
Devil May Cry meets Neir Automata. So sagen die polnischen Entwickler selbst über ihr Spiel und erste Ingame-Szenen lassen an der gewollten Kombination auch keinen Zweifel mehr.
Anzocken konnten wir Phantom Hellcat bisher noch nicht, was daran liegt, dass man noch eine ganze Weile für die Entwicklung braucht und damit wohl noch recht am Anfang steht. Erste Bilder und Ausschnitte lassen aber schonmal großartiges vermuten.
Das Hack-and-Slash-Action-Adventure ist übrigens nicht nur an Neir Automata und Devil May Cry angelehnt, sondern wurde vor allem auch vom knackig schweren Hollow Knight inspiriert. Den Entwicklern war es besonders wichtig, dass man sich nicht, wie für die meisten Hack-and-Slash Games typisch, easy durchschnetzeln kann, sondern sowohl im Kampf als auch beim Platforming eine gewisse Herausforderung hat.
Mit der weiblichen Protagonistin Jolene oder auch kurz Jo genannt, dürfen wir in einem wunderbaren Setting, einem mysteriösen Theater, einen Dämon nach dem anderen erledigen und ein Geheimnis nach dem anderen lüften, um am Ende die eigene Mutter zu retten. Diese hielt zuvor die Dämonen im Theater in Schach, bevor ein wichtiges Siegel zerbrach und sie in eine andere Dimension zog.
Für Abwechslung im Kampf sorgen passend zum Theater-Thema, Masken, die wir im Laufe des Spiels freischalten können. Dabei versorgt uns jede Maske mit einer anderen Zweitwaffe, die mit Skillpunkten aufgelevelt werden kann.
Noch mehr Abwechslung bietet das toll inszenierte Theater, in dem wir uns während des gesamten Spiels befinden werden. Während wir uns voran kämpfen, können wir die unterschiedlichsten Bühnenbilder betrachten und teilweise auch hinter und unter die Szenerien gelangen.
Die Entwickler geben ehrlich zu: Phantom Hellcat ist ein rasches Hack and Slash, bei dem die Story nebensächlich ist. Wem eine gute Story im Spiel jedoch wichtig ist, muss nicht zu kurz kommen. Sammelt man nämlich Collectables und löst diverse Rätsel, bekommt man als Belohnung immer einen neuen Schnipsel der Geschichte präsentiert.
Zuletzt sollte dringend noch erwähnt werden, dass Phantom Hellcat eine weitere Besonderheit mit sich bringt. Der schicke Hack-and-Slash Titel wechselt nämlich gerne zwischen 2D und 3D Grafik. Die Platforming-Passagen sind dabei vorwiegend in 2D und die Kämpfe in 3D. Der clevere Wechsel der Kamera-Perspektive, wenn man vom Platforming in einen Kampf übergeht ist dabei besonders dynamisch und toll umgesetzt.
Wir sind gespannt auf mehr.
Gungrave G.O.RE
- Entwickler: Iggymob
- Plattformen: PS4, PS5, Xbox Series, Xbox One, PC
- Geplanter Release: Herbst 2022
Underrated Gem, so bezeichnen Fans gerne den PS2 Klassiker aus dem Jahr 2002. Fragt sich nun, ob die Neuauflage an den einst beliebten Third-Person-Action-Shooter herankommen kann. Der damals für das Charakterdesign zuständige Yasuhiro Nightow durfte jedenfalls schon mal erneut mitmischen. Das Spiel wurde zwar aufgehübscht, erinnert vom Stil her aber noch komplett an früher.
Ganz Up-to-Date ist die Grafik allerdings dennoch nicht und kommt hier und da etwas matschig und teils sogar leicht pixelig daher. Da wir das Spiel auf der Gamescom an High-End-PC’s testen durften, gibt es dafür eigentlich keine gute Ausrede.
Bleibt zu hoffen, dass bis zum Release noch ein wenig daran gefeilt wird. Wann Gungrave G.O.R.E rauskommt, ist allerdings noch nicht bekannt. Die Veröffentlichung soll aber noch dieses Jahr im Herbst erfolgen.
Mit den im Netz veröffentlichten Gameplay-Trailern kann man die Grafik, die wir zu Gesicht bekommen haben, jedenfalls nicht wirklich vergleichen.
Kommen wir zum Gameplay. Denken wir an das Original für die PS2 zurück, konnte es in puncto Steuerung natürlich natürlich nur besser werden. Etwas, das man wahrscheinlich über die meisten PS2- Spiele sagen kann. Das die Steuerung vereinfacht wurde, betonen auch die Entwickler nochmal.
Leider haben wir jedoch auch an dieser Stelle etwas zu bemängeln. Für ein so actiongeladenes Spiel wie Gungrave läuft der Protagonist unserer Meinung doch ein wenig zu gemütlich. Das mag vielleicht an dem großen Sarg aus Metall liegen, den Grave auf dem Rücken trägt, doch da man sonst im Spiel auch eher am Realismus spart, hätte man in Sachen Laufgeschwindigkeit gerne auch darauf verzichten können.
Wir wollen natürlich nicht nur meckern und möchten an dieser Stelle unbedingt die verschiedenen Möglichkeiten im Kampf loben und gleichzeitig daran erinnern, warum diesmal das Wort „Gore“ im Titel steht.
Mit dem R.I.P Move beispielsweise, reißen wir Gegnern reihenweise die Köpfe ab, was durchaus an blutige Mortal Kombat-Szenen erinnert. Mit dem Sarg können wir außerdem Projektile abwehren und auf unsere Gegner zurück lenken, Schilde zerstören und vieles mehr.
Besonders cool ist die Super-Attacke, die nach einer Zeit aktiviert werden kann, von welcher es insgesamt vier verschiedene Variationen gibt. Egal für welche Variante man sich entscheidet, die Super-Attacken sehen immer klasse aus und dezimieren die Gegner in Massen.
Wir hoffen, dass der Titel noch etwas mehr Fahrtwind bekommt.
Scars Above
- Entwickler: Mad Head Games
- Plattform: PC
- Geplanter Release: Anfang 2023
Schon mal vorweg: Scars Above sollte jeder Sci-Fi Fan auf dem Schirm haben. Der Third-Person-Action-Adventure-Shooter sieht nicht nur verdammt klasse aus und ist gewollt knackig, sondern steuert sich auch nach kurzem einfuchsen richtig gut. Doch dazu später mehr. Gehen wir erst einmal auf das Setting und die Story ein.
Als Protagonistin Dr. Kate Ward erwachen wir in einer uns fremden, von aggressiven Aliens infizierten Welt. Gemeinsam mit unserem Team sollten wir zuvor die Herkunft eines fremden Objektes erforschen, von unserem Team fehlt nun allerdings jede Spur.
Allein machen wir uns also auf den Weg unsere Kollegen wiederzufinden und machen es uns außerdem zur Aufgabe die Geheimnisse der uns fremden Umgebung und deren feindlichen Bewohner aufzudecken.
Kate ist zwar Wissenschaftlerin und Astronautin, aber keine Soldatin. Das merkt man vor allem daran, dass sie nicht besonders viel aushält. Taktik ist demnach von höchster Bedeutung, um im Spiel voranzukommen.
Scars Above verfügt über mehrere Schwierigkeitsgrade, wobei wir auf „Normal“ getestet haben. Der normale Schwierigkeitsgrad lädt jedoch keineswegs zum Ausruhen ein. Heilen kann man sich beispielsweise bis zum nächsten Checkpoint nur ein einziges Mal, was besonders fies ist, wenn man mehrmals von den feindlichen Monstern vergiftet wird. Eine Hilfe stellen diverse Shortcuts da, die man im Spiel finden und freischalten kann.
Scars Above ist zwar kein Souls-Like, erinnert aber hier und da immer mal wieder an das beliebte Verzweiflungsspiel. Wir durften zwar nur einen kurzen Blick auf einen, der im Spiel vorkommenden Boss-Gegner erhaschen und können deshalb nicht sagen, ob die großen Gegner an die Schwierigkeit der Dark Souls-Bosse herankommen, die Optik hat uns aber zumindest schon einmal überzeugt.
Das Entwickler-Team selbst gab die Parallelen zu Souls-Like Spielen zu, versprach allerdings, dass Scars Above dann doch nicht ganz so schwer sein soll.
Wir haben bereits erwähnt, dass man mit der Wissenschaftlerin Kate besonders taktisch vorgehen muss, um die Gefahren zu überstehen, das bedeutet jedoch keinesfalls, dass wir nun um die Monster herumschleichen und uns die ganze Zeit verkriechen müssen.
Im Gegenteil: Kate hat einige interessante Möglichkeiten, sich gegen ihre Feinde zu wehren. Mit ihren Waffen kann sie unter anderem Feuer- oder auch Blitzschaden verursachen. Der dabei ausgeteilte Schaden hängt jedoch nicht nur von unserer Präzision, sondern auch von der Umgebung ab. Sind Gegner nass, machen wir mit Feuer logischerweise weniger Schaden, mit Blitzen dafür umso mehr.
Des weiteren schalten wir im Laufe des Spiels einige hilfreiche Gadgets frei, mit denen man zum Beispiel Gegner verlangsamen oder AoE-Schaden verursachen kann. Um neue Waffen und Gadgets freischalten zu können, müssen wir uns Wissens-EXP verdienen, welche wir immer dann erhalten, wenn wir Objekte erforschen.
Wir hatten bereits sehr viel Spaß mit der Demo und freuen uns schon auf das komplette Spiel.
Hellsweeper VR
- Entwickler: Mixed Realms
- Plattformen: PC
- Geplanter Release: TBA
Zum Schluss noch eine eher knapp ausfallende Review zu Hellsweeper VR. Wir durften den VR Titel testen und haben gemischte Gefühle. Für einen VR-Titel sieht Hellsweeper ziemlich gut aus und hat ein schön gruseliges Monsterdesign plus einer passend höllischen Umgebung.
Das First-Person-Roguelike-Combat-Spiel sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch ein spaßiges Konzept mit vier verschiedenen Spielmodi. Dazu gehören unter anderem ein Sandbox-Modus und ein Koop-Modus.
Zur Story gibt es dann wiederum bisher nichts zu sagen, außer das man in den Körper eines unsterblichen Untoten schlüpft und eben gegen Monster kämpft. Das muss aber nicht unbedingt stören, da das Gameplay sowieso im Vordergrund steht.
Beim Gameplay liegt nur leider das größte Problem. Es würde so viel Spaß machen, wenn es nur ordentlich funktionieren würde. Die verschiedenen Kampfstile und Kombinationen sind schön abwechslungsreich. So kann man mit Pfeil und Bogen, mit Schwertern und mit Magie kämpfen. Waffen lassen sich zudem verzaubern und verschiedene Magie-Arten zu noch mächtigerer Magie vereinen.
Während der Schwertkampf bereits sehr gut funktioniert und Bock macht, ist es umso trauriger, dass die Waffenverzauberung nicht immer ganz so will, wie man es gerne hätte und auch wenn sich der Bogen wunderbar spannen lässt, fliegt der Pfeil meist so gar nicht da hin, wo man ihn hin haben möchte. Eventuell könnte es daran liegen, dass die Controller nicht richtig auf uns kalibriert worden sind, aber das lässt sich in diesem Moment leider nur vermuten.
Kriegt man diesen Aspekt jedoch in den Griff, kann das ein richtig gutes Ding werden.
Nichts verpassen
Wir sind auch die nächsten Tage noch auf der Gamescom vertreten und werden uns weitere Spiele für euch ansehen und testen. Hardware steht ebenfalls noch auf dem Plan. Schaut also gerne täglich vorbei und folgt uns auf Facebook, um nichts zu verpassen.
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