Grunnd Review: Ein Point and Click Adventure für Kafka-Fans
Grunnd entführt euch in eine groteske, düstere Welt, mit einer Geschichte, die sehr an die Romane des berühmten Schriftstellers Kafka und die Werke von David Lynch erinnert. Ich habe das Point and Click Adventure von Sektahouse für euch getestet und erzähle euch heute, ob sich der Titel meiner Meinung nach lohnt.
Vorab gibt es hier schon mal den offiziellen Trailer:
Tolle Kulisse, gepaart mit surrealer Story
Bei Grunnd handelt es sich um ein absolutes Gefühlsspiel. Mit einem besonderen Art Style, der ohne viele Farben auskommt, wird die triste Stimmung perfekt übertragen. Auch Soundkulisse und Soundtrack lassen den Spieler immer tiefer in die makabre Welt eintauchen und fängt die leicht depressive Stimmung genau ein.
Der große Träger ist allerdings die surreale Story im Kafka-Stil. Unser Protagonist hat seine Haltestelle verschlafen und endet daraufhin in dem beschaulichen Ort Bytown. Von dort wieder wegzukommen wird ihm allerdings alles andere als einfach gemacht. Während er eine vorübergehende Bleibe und einen Ausweg sucht, trifft er auf einige höchst seltsame Weggefährten, die genau wie unser Protagonist, alle ihre eigene düstere und interessante Geschichte haben.
Unser stummer Protagonist wird des Weiteren von Visionen aus seiner Vergangenheit geplagt, die wahrscheinlich nicht ganz unschuldig daran sind, dass er schlussendlich an diesem besonderen Ort gelandet ist.
Besonders lobend muss ich hier auch die exzellente Vertonung erwähnen. Egal ob Erzählstimme oder Nebencharakter, die Synchronsprecher konnten die Stimmung perfekt rüberbringen. Allerdings muss man der englischen Sprache mächtig sein, um Grunnd spielen zu können, da es keine deutsche Vertonung und keine deutschen Untertitel gibt.
Gameplay
Auch wenn Grunnd nicht das typische Point and Click Adventure ist, so bietet es doch die wichtigsten Elemente und lebt hauptsächlich von Erkundung und Dialogen.
Während man bei dieser Art von Gameplay normal nicht sehr viel falsch machen kann, gibt es doch ein bisschen was zu meckern: besonders auffällig ist es, wie langsam man sich in diesem Spiel fortbewegt. Es gibt zwar später die Möglichkeit der Schnellreise, dennoch ziehen sich die Wege und das viele Backtracking oftmals wie Kaugummi.
Ein absolutes No-Go ist für mich allerdings der extrem nervige Sound, der jedes Mal ertönt, wenn man irgendetwas angeklickt. Ich habe tatsächlich Kopfschmerzen davon bekommen und hätte mir sehr gewünscht, man hätte diesen Sound einfach weggelassen, da er für mich die Spielerfahrung enorm getrübt hat.
Auch hätte ich mir eine größere Herausforderung gewünscht. So ist Grunnd doch relativ linear und von „Rätseln“ kann man in diesem Point and Click Adventure nicht wirklich sprechen.
Fazit
Grunnd bietet eine komplexe, düstere Story mit einem genialen Setting und einer großartigen Vertonung. Getrübt wird das Lob leider ein wenig durch das etwas lahme Gameplay und den, für mich, nervigsten Ton aller Zeiten in einem Spiel.
Eine Empfehlung möchte ich hier nur ganz vorsichtig aussprechen. Wer auf düstere Settings und spannende, groteske Geschichten steht, sollte ruhig einen Blick auf Grunnd riskieren. Vor allem Kafka-Fans sollten nicht an diesem Spiel vorbeischauen. Menschen mit Misophonie sollten aber lieber die Finger davon lassen.
- Grunnd ist am 26.01.23 auf Steam erschienen und kostet standardmäßig 12,49 Euro.
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