Interessengruppen in Deutschland fordern Änderungen der Glücksspielbestimmungen
Die Interessengruppen des Glücksspiels in Deutschland haben dringende Änderungen des Glücksspielstaatsvertrages 2021 gefordert, um den Schutz vor Anbietern auf dem Schwarzmarkt zu erhöhen.
Die aktuellen Regeln des GlüNeuRStv bieten kein „kontrolliertes“ Spielerschutzsystem
Im März 2021 von den deutschen Bundesländern ratifiziert und am 1. Juli desselben Jahres verabschiedet, verbietet der Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüNeuRStv) grundsätzlich das Online-Glücksspiel, mit Ausnahme von lizenzierten traditionellen Lotterien, Sportwetten, Pferderennen, Live Online-Poker, virtuellen Spielautomaten und Live Online-Casinos, bis zu einem gewissen Limit.
Inländische Glücksspielinteressengruppen haben erneut die dringende Notwendigkeit zum Ausdruck gebracht, wichtige Änderungen am Vertrag vorzunehmen, um seinen ursprünglichen Zweck, die Verbraucher zu schützen, zu erfüllen.
Der GlüNeuRStv zielt darauf ab, den Spielern durch ein bundesweites Sperrsystem, das für alle Spielanbieter und alle Arten von Spielen mit Hilfe einer frühen künstlichen Intelligenz-Erkennung auferlegt wird, verbesserten Schutz zu bieten. Spielinterventionen, einschließlich Mindestspielzeit und maximale Einsatzanforderungen, sind ebenfalls Teil des Vertrages.
Laut dem Präsidenten des Deutschen Online Casino Verbands (DOCV), Dr. Dirk Quermann, machen diese Interventionen lizenzierte Anbieter „im Vergleich zum unlizenzierten Schwarzmarkt weniger attraktiv“. Da die Verbraucher nur ein starkes, legales Online-Glücksspielangebot akzeptieren würden, ist der DOCV voll und ganz darauf bedacht, sicherzustellen, dass Online-Glücksspiele in einem sicheren Spielraum sowohl für die Spieler als auch für den Staat angeboten werden.
Debatte um Glücksspielbestimmungen
Zum wiederholten Mal brachten die Interessensvertreter während des jüngsten parlamentarischen Abendevents am 21. September in Düsseldorf, das vom DOCV und dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) mitveranstaltet wurde, die Notwendigkeit zum Ausdruck, die gesetzlichen Bestimmungen im regulierten Markt zu stärken. Dies ist notwendig, um den Schutz deutscher Verbraucher zu erhöhen, die derzeit von Anbietern auf dem Schwarzmarkt ins Visier genommen werden.
Die Interessengruppen nutzten die Stimme des Hauptredners Christof Rasche, der auch Vizepräsident des Landtags von Nordrhein-Westfalen ist, um zu erklären, dass die aktuellen Bestimmungen im GlüNeuRStv kein „kontrolliertes System“ zur Verfügung stellen konnten, um die Verbraucher zu schützen.
Entsprechend betonte Rasche die Notwendigkeit, wesentliche Änderungen umzusetzen, und äußerte seine Enttäuschung über die ständige Konzentration auf das Erlassen von Verboten und Einschränkungen, „anstatt das Angebot des legalen Marktes zu verbessern“. Rasche forderte auch eine „zeitnahe Bewertung“ des GlüNeuRStv und argumentierte, dass, sollten die Änderungen nicht umgesetzt werden, die eigentlichen Ziele des Vertrages nicht erreicht würden.
Steuerabgaben sinken, Schwarzmarkt steigt
Der Präsident des DOCV äußerte eine ähnliche Sichtweise und sprach weiterhin über die negative Auswirkung, die in allen Online-Glücksspielsegmenten im Land beobachtet wurde, sowie über das „zunehmend virulente“ Problem des Schwarzmarktes.
Er betonte den besorgniserregenden Rückgang der Bundessteuern aus virtuellen Spielautomaten, die seit 2021 um 50% von 40 Millionen Euro auf 20 Millionen Euro pro Monat gesunken sind. Die Erklärung kommt von lizenzierten Betreibern, die gezwungen sind, sich an das maximale Einsatzlimit von 1 Euro und die restriktiven Spielanforderungen, die vom Vertrag auferlegt wurden, zu halten.
Präsident Quermann betonte auch, dass die Bundesglücksspielbehörde berechtigt ist, direkte Korrekturen an diesen Beschränkungen vorzunehmen, da sie nicht die Beteiligung des Parlaments erfordern, um bearbeitet zu werden.
Der Präsident des DSWV und Vertreter der lizenzierten deutschen Buchmacher, Mathias Dahms, sprach ebenfalls über die „polarisierenden Debatten“ über die Regulierung von Wettanzeigen. Er zeigte sich auch optimistisch, dass die Interessengruppen in Bezug auf einen bundesweiten Werbekodex für den Glücksspielmarkt zu einem Konsens kommen würden.
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