Ist Google Stadia bald Geschichte? Der „Gaming“-Reiter im Store ist bereits verschwunden
Der Spiele-Streaming-Dienst Google Stadia konnte sich mit bekannteren Angeboten, wie beispielsweise dem Xbox Game Pass zwar noch nie so wirklich messen, dennoch sind die neuesten Entwicklungen gelinde gesagt erschreckend. Welche kürzlichen Geschehnisse genau auf das baldige Ende von Google Stadia hindeuten, erläutern wir euch im Artikel.
Interne Entwicklerstudios wurden aufgelöst
Phil Harrison, der Vice President und GM von Google Stadia, gab schon vor einiger Zeit bekannt, dass Google keinen Fokus mehr auf die Spieleentwicklung legen und es auch keine internen Entwicklerstudios mehr geben wird.
Da keines der von Google aufgekauften oder auch teilweise aufgebauten Entwicklerstudios wirklich erfolgreiche Spiele entwickeln konnte, hat man stattdessen nur noch mit externen Entwicklerstudios zusammengearbeitet und Third-Party-Spiele mit dem Streaming-Dienst angeboten.
Doch auch in der Hinsicht, externe Entwickler ranzuholen, wurden einige fatale Fehler begangen. Nachdem Google die erfolgreiche Assassin’s Creed Producerin Jade Raymond für sich gewinnen konnte, durfte sie in all der Zeit nicht ein einziges Spiel ankündigen und verließ den Publisher Google nach nur einem Jahr der Zusammenarbeit.
Als Publisher konnte sich Google in all der Zeit also nicht erfolgreich etablieren und gesteht sich mit diesen Statements klare Niederlagen ein, die auch noch ziemlich kostspielig waren. Damit wurde der große Fall von Google Stadia, den wir nun deutlich beobachten können, bereits angekündigt.
Google Stadia kommt bei den Gamern einfach nicht gut an
Auch wenn der Streaming-Dienst rein von der Performance her überzeugt und damit sogar den Streaming-Dienst PS Now locker in die Tasche stecken kann, hat Google Stadia noch nie eine wirklich große Spielerzahl angezogen. Die Plattform wird stattdessen fast ausschließlich von Casual-Gamern verwendet, die kleinere Indie-Spiele zocken.
Spiele, wie zum Beispiel Destiny 2, funktionieren zwar einwandfrei, ziehen aber bei weitem nicht so viele Spieler an, wie es im Vergleich der Xbox Game Pass hinbekommt. Doch warum ist das so?
Der Xbox Game Pass von Microsoft bietet im Gegensatz zu Google Stadia nicht nur namhafte eigene Entwicklerstudios mit erfolgreichen Spiele-Titeln, sondern hat aufgrund der langen und erfolgreichen Vergangenheit mit der Xbox-Konsole auch schon eine große Community hinter sich stehen. Und eben genau diese Zahlen machen sich am Ende bei der Nutzung bemerkbar.
Stadia wird von Google ab sofort versteckt
Ein letztes Indiz für das endgültige „Aus“ vom Spiele-Streaming-Dienst Stadia, sind die aktuellsten Entwicklungen. Nach der, am 11.05.22 abgehaltenen, Entwicklerkonferenz „Google I/O“ und der damit verbundenen Vorstellung der neuen Kopfhörer „Pixel Buds“ lässt sich der „Gaming“-Reiter im Google Store plötzlich nicht mehr so leicht finden.
Zuvor hatte der „Gaming“-Reiter, der vor allem für Google Stadia Nutzer interessant war, seinen festen Platz auf der Startseite und konnte demnach nicht übersehen werden. Diesen Platz haben jedoch nun die „Pixel Buds“ Kopfhörer erobert.
Ganz verschwinden wird Google Stadia nicht, da es natürlich, trotz des Misserfolgs, Spieler gibt, die Geld in die Plattform investiert und Spiele über Stadia gekauft haben. Statt Stadia also endgültig zu entfernen, wurde die Plattform einfach in die hinterste Ecke des Google Stores verschoben.
Google Stadia findet man im Store nämlich ab sofort nur noch im „Smart Home“ -Bereich, ein Überbegriff, der gänzlich unpassend ist, wenn man ihn mit dem Wort „Gaming“ verbindet. Dort ist Stadia über ein Controller-Symbol zu erreichen.
Das Ende der Plattform ist mit diesem neuen Manöver von Google also näher als je zuvor. Google scheint Stadia tatsächlich selbst aufgegeben zu haben und möchte, wie es aussieht, keine weiteren Kosten mehr in den Dienst stecken.
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