My Friend Cayla
Ich glaube, ich habe in meinem Leben zu viele Horrorfilme gesehen. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso ich bei leblos guckenden Puppen immer an schlimme Dinge, Leichen und Blut denke. Auch bei My Friend Cayla ist das nicht anders. Und dieses Plastikmädel will auch noch intelligent sein – dank der Cloud. Chucky lässt grüßen?
Laut des britischen Herstellers Vivid ist Cayla die erste Spielzeugpuppe, die über eine eigenständige Intelligenz und eine Erkennung der Sprache verfügt. Möglich wird dies durch smarte Elemente: Das Mikrofon nimmt Aussagen des Kindes auf, schickt diese via WIFI über das Internet zu externen Servern. Dort werden die Informationen ausgewertet und zurück zu Cayla geschickt sowie über einen integrierten Lautsprecher ausgegeben. Ähnlich funktioniert Apples Siri, Microsofts Kortana oder Googles Sprachsuche – nur in diesem Fall geht es natürlich ausschließlich um kindgerechte Inhalte. So können Kids Cayla nach dem Wetter fragen, mit ihr Smalltalk führen oder gar über das Tablet via separaten Apps (iOS, Android) Brettspiele spielen. Eine Kommunikation erfolgt über Bluetooth.
Es ist von Echtzeit-Konversation mit der fast 46 cm großen Puppe die Rede. Als Software-Basis kommen offenbar auch Googles Dienste zum Einsatz, was zwangsläufig die Frage aufkommen lässt: Was, wenn man sich mit Cayla über jugendgefährdende Dinge unterhalten möchte?
Obwohl der Ansatz sicherlich ganz interessant klingt, mussten die Schöpfer weitere Kompromisse eingehen. Das Gesicht und die gesamte Puppe verzichten auf Motoren, sodass Kinder also mit diesem leblosen Roboter spielen. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso ich das etwas gruselig finde? Und auch einige Käufer in Großbritannien sind nicht ganz glücklich mit der Umsetzung der an sich guten Idee. Nach Deutschland kommt Cayla offenbar Anfang September. Vivid zufolge beherrscht das „Mädel“ auch Deutsch.
Weitere Details – auf der offiziellen Webseite.
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