Oculus RIFT: VR-Helm für den schmalen Geldbeutel

Der VR-Helm-Prototyp von John Carmack. (Foto: John Carmack)
Der VR-Helm-Prototyp von John Carmack. (Foto: John Carmack)

Virtual-Reality-Helme waren irgendwann einmal voll im Trend – aber niemals wirklich technisch  überzeugend oder zumindest für den Massenmarkt geeignet.  Eine in der Spielebranche echte Prominenz stellte auf der E3 2012 in Los Angeles trotzdem ein solches Gerät vor. John Carmack möchte eine solche Peripherie tatsächlich in den Handel bringen.

Der Chefprogrammierer des Traditionsentwicklers id Software („Doom“) präsentierte seinen noch namenlosen VR-Helm der Öffentlichkeit und betonte, dass dieser rund 500 US-Dollar kosten werde, sobald er fertig ist. Er soll aber genauso gut funktionieren wie ein Profi-System, für das man derzeit zirka 10.000 Dollar zahlt – zum Beispiel in wissenschaftlichen Bereichen.


Ein wenig klingt sein Konzept schon wie ein skurriler Scherz, denn der Prototyp besteht aus einer Ski-Brille, der verwendeten Technik und Klebeband. In dem experimentellen Helm steckt wiederum ein System, welches auf den Namen Rift hört und von der Firma Oculus stammt. Das Bild wird mit einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten (640 x 800 Bildpunkte pro Auge) bei 120Hz auf zwei LCDs vor den Augen dargestellt. Durch eine extrem niedrige Latenz (20ms) würde man Verzögerungen beim Bildaufbau gar nicht wahrnehmen können. Interessant ebenfalls: Durch ein Head-Tracking-System auf Gyroskopbasis passt sich die Kopfhaltung automatisch dem Geschehen – zum Beispiel in einem Spiel – an. Und so entsteht das räumliche Gefühl und der Eindruck, man könne sich in einem dreidimensionalen Szenario bewegen. Der Erfinder hofft, die Auflösung der OLEDs sowie deren Seitenverhältnisse noch erhöhen zu können, bevor der Helm Serienreife erreicht.

Carmack und Palmer Luckey, Schöpfer von Rift, haben noch viele weitere Ideen. Beispielsweise soll der VR-Helm zukünftig kabellos funktionieren, ebenfalls könnte das Gerät in der Lage sein, zumindest fiktiv Nutzer um die Ecke schauen zu lassen.  Der Programmierer holte sich für seine Vision Unterstützung von diversen Unternehmen wie dem Raumfahrt-Startup Armadillo Aerospace.

Offenbar ist der VR-Helm keineswegs stumpfe Spinnerei eines Freaks. Bereits im Juni möchte Carmack ein Crowdfunding-Projekt auf dem US-Portal Kickstarter starten, um so Geld für sein „Baby“ zu sammeln. Mit diesem soll dann das fertige Produkt entstehen. Für den besagten Preis von 500 US-Dollar erhalten Käufer übrigens einen Bausatz zum Zusammenfriemeln.

Beiläufig erwähnt: Der Helm wurde auf der E3 zusammen mit einer modifizierten Fassung es Action-Shooters „Doom 3“ gezeigt. Carmack hat bereits seinem Arbeitgeber Bethesda Softworks vorgeschlagen, eine limitierte Edition der anstehenden BFG-Edition des Spiels zu veröffentlichen. Diese würde ebenfalls besagte 500 Dollar kosten, aber neben dem Game auch den Head-Mounted Display enthalten. Eine teurere Spielerei für „Doom“-Fans…

(via PCGamesHardware)

1 Kommentar
  1. […] rund sechs Wochen wurde erstmals der Oculus Rift vorgestellt, über den ich euch damals schon informierte. Jetzt gibt es zu dem VR-Headset konkrete Details, weil das verantwortliche Unternehmen Oculus auf […]

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