Glücksspielstaatsvertrag für Online Casinos in Deutschland
- 2021 wurde in Deutschland der neue und aktuelle Glücksspielstaatsvertrag eingeführt und mit diesem das Online Glücksspiel legalisiert.
- Der GlüStV 2021 legt die Regeln für die Glücksspielbranche und insbesondere die Online Casinos in Deutschland fest.
- Mehr als 30 Unternehmen mit über 100 Plattformen haben eine Glücksspiellizenz der deutschen Behörden erhalten.
- Die strengen Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags sind nicht ohne Kritik, da zum Teil weltweit einzigartige Regeln umgesetzt werden müssen.
Ausgestellte Glücksspiellizenzen in Deutschland
Unternehmen | Lizenzierte Webseiten | Adresse | Land |
---|---|---|---|
DGGS Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH | www.jackpotpiraten.de/ www.bingbong.de/ | Moritzstraße 23, 13597, Berlin | Deutschland |
Ruleo Alpenland AG | www.mybet.de | Warwitzstraße 9, Salzburg | Österreich |
Cashpoint Malta Limited | www.merkur-sports.de/de www.merkur-sports.de/de/slots | Level 3, St Julians Business Centre, Triq Elija Zammit, St. Julians | Malta |
Tipico Games Limited | games.tipico.de/de www.goldrummel.de/de | Tipico Tower, Vjal Portomaso, St. Julian’s | Malta |
Bwin (Deutschland) Limited | www.bwin.de | Level 6, ST Business Centre, 120, The Strand, Gzira | Malta |
Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrages
Der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland stellt die Glücksspielanbieter und Spieler vor enorme Herausforderungen. Im Folgenden haben wir euch eine kurze Übersicht der wichtigsten Vorgaben des Vertrags zusammengestellt:
- Registrierung und Verifizierung: Jeder Spieler muss sich mit korrekten Daten im Casino registrieren und diese innerhalb von 72 Stunden verifizieren.
- Übermittlung an LUGAS: Die Aktivitäten der Spieler und die Einhaltung der monatlichen Limits muss durch eine Kontrolle über das LUGAS-System erfolgen.
- Abgleich mit OASIS: Alle Spieler müssen ihre Daten mit dem OASIS-System abgleichen lassen. Dieses überwacht mögliche Selbst- und Fremdsperren der Spieler.
- Monatliches Einzahlungslimit: Für Casinos mit einer deutschen Lizenz gilt ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000€ pro Monat.
- Einsatzlimit pro Runde: Das Einsatzlimit für jede Spielrunde wird durch den GlüStV 2021 ebenfalls geregelt und liegt bei 1€.
- Nur Spielautomaten verfügbar: Verfügbar sind in den Casinos aus Deutschland ausschließlich Spielautomaten. Abseits der Slots sind keine weiteren Spiele wie Roulette, Blackjack oder progressive Jackpots erlaubt.
- 5 Sekunden Regel: Spielrunden an den Slots müssen laut Glücksspielstaatsvertrag mindestens 5 Sekunden dauern. In den deutschen Casinos werden die Spielrunden deshalb künstlich in die Länge gezogen.
- Steuer für die Betreiber: Die Betreiber der Casinos müssen in Deutschland eine erhöhte Steuer bezahlen. Diese wirkt sich unweigerlich auch auf die Auszahlungsquote der Spiele aus.
- Regelmäßige Pausenzeiten: Einhalten müssen die Spieler regelmäßige Pausenzeiten. Nach dem Besuch eines Online Casinos muss zudem ebenfalls eine Pause beachtet werden.
- Panik-Button: Der Panik-Button wurde eingeführt, um Spielern die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu schützen. Dieser führt eine sofortige 24-stündige Pause herbei.
Kritik am GlüStV 2021: Was spricht gegen den Vertrag?
Die Legalisierung der Online Casinos in Deutschland wurde von vielen Spielern und Experten positiv bewertet. Dennoch ist der Glücksspielstaatsvertrag nicht ohne Kritik. Vielen Spielern geht der Einfluss der Vorgaben auf das eigene Spielverhalten zu weit.
Im internationalen Vergleich sind die Regeln in der Tat enorm streng. So gibt es ein pauschales monatliches Einzahlungslimit für alle Spieler unter keiner anderen Regulierungsbehörde. Insbesondere dieses Limit steht in der Kritik.
Der Betrag von 1.000€ vermittelt laut Experten den Eindruck, als sei es für alle Menschen gleichermaßen anständig, diese Summe monatlich zu investieren. Dass die finanziellen Ausgangslagen der Spieler vollkommen unterschiedlich sind, gerät in den Hintergrund.
Gleichzeitig ärgern sich die Spieler darüber, dass durch den GlüStV eine große Vielfalt vom Markt entfernt wurde. Das Spielangebot wurde beschränkt, gleichzeitig müssen künstlich verlängerte Rundenzeiten und regelmäßige Pausenzeiten hingenommen werden.
Ebenfalls nicht zufrieden sind die meisten Spieler mit der intensiven Überwachung der eigenen Daten und Aktivitäten. Mit Systemen wie LUGAS und OASIS, beide weltweit einzigartig, wird der Spieler in den Augen der Kritikern immer mehr zum gläsernen Objekt.
Nicht wenige Experten fordern deshalb, dass die „Regulierungswut“ der deutschen Behörden gebremst werden soll. Andernfalls drohe die Gefahr, dass der legale Markt unattraktiv für die Spieler werde und diese auf den illegalen Markt ausweichen würden. Das übergeordnete Ziel des Glücksspielstaatsvertrags, das natürliche Spielverhalten der Menschen in geordnete Bahnen zu lenken, würde man so blockieren.
Diese Regeln herrschen durch den Glücksspielvertrag
Die umfangreichen Regeln des Glücksspielstaatsvertrags sind nicht für alle Spieler gleichermaßen leicht verständlich. Im Folgenden haben wir deshalb alle wichtigen Vorgaben einmal ausführlich dargestellt.
Registrierung und Verifizierung aller Spieler
Bevor ihr in einem Online Casino unter deutscher Lizenz spielen könnt, müsst ihr euch registrieren. Hierfür müsst ihr mindestens 18 Jahre alt sein und wahrheitsgemäße Daten bei der Registrierung hinterlegen.
Im weiteren Verlauf werden die Daten überprüft und ihr müsst euer Konto verifizieren. Notwendig ist hierfür das Einreichen eines offiziellen Ausweisdokuments. Die Verifizierung muss innerhalb von 72 Stunden nach der Registrierung erfolgen.
Ohne Verifizierung könnt ihr lediglich einen Betrag von 100€ auf das Spielerkonto einzahlen. Bleibt die Verifizierung nach 72 Stunden aus, wird euer Konto vorübergehend gesperrt. Wichtig: Auch wenn ihr nur kostenlos eine Demo ausprobieren möchtet, müsst ihr euch zuvor registrieren.
- Jeder Spieler muss ein Spielerkonto besitzen, das Spiel ohne Anmeldung ist nicht möglich
- Innerhalb von 72 Stunden nach der Registrierung müssen sich Spieler verifizieren
- Bleibt die Verifizierung aus, wird das Spielerkonto gesperrt
Abgleich der Spielerdaten mit OASIS und LUGAS
Eingeführt wurden mit dem GlüStV auch die beiden Systeme von OASIS und LUGAS. Das LUGAS-System dient als Länderübergreifendes Glücksspielüberwachungssystem. Konkret prüft dieses die Spielaktivitäten der deutschen Spieler und kontrolliert die Einhaltung der monatlichen Limits.
So unterbindet LUGAS zum Beispiel das Spielen in mehreren Casinos zur gleichen Zeit. In diesem Fall schlägt das System Alarm und sorgt dafür, dass nur noch eine Spielsitzung möglich ist.
Die OASIS-Sperrdatei dient wiederum zur Kontrolle von möglichen Spielersperren. Sowohl Selbstsperren als auch Fremdsperren sind möglich. Um eine mögliche Sperre zu überprüfen, werden die Spielerdaten mit den in OASIS hinterlegten Daten abgeglichen.
Sollte eine Sperrmeldung auftauchen, muss dem Spieler der Zugriff auf das Spielangebot verwehrt werden. Eine Aufhebung der Sperre ist dann erst nach einem Antrag möglich, wobei ihr zusätzlich gewisse Fristen beachten müsst.
- LUGAS dient zur Überwachung der Spiel-Aktivitäten und der Einhaltung der monatlichen Einzahlungslimits
- OASIS wird für die Kontrolle über mögliche Spielsperren verwendet
- Spieler müssen ihre Daten an OASIS übermitteln und sich von LUGAS überwachen lassen
Monatliches Einzahlungslimit
Das LUGAS-System ist unter anderem für die Kontrolle des monatlichen Einzahlungslimits zuständig. Seit der Einführung des neuen Glücksspielvertrags 2021 liegt dieses bei 1.000€ pro Monat.
Das Besondere: Das Limit richtet sich an alle Spieler gleichermaßen. Unabhängig davon, wie diese finanziell aufgestellt sind. Selbst ein Multi-Millionär kann derzeit maximal den Betrag von 1.000€ auf das Spielerkonto einzahlen.
Wichtig zu beachten: Das Einzahlungslimit gilt anbieterübergreifend. Wenn ihr also bei einem Anbieter bereits 1.000€ in einem Monat eingezahlt habt, sind keine weiteren Einzahlungen bei diesem oder einem anderen Anbieter möglich.
- Monatlich dürfen Spieler maximal 1.000€ auf das Spielerkonto einzahlen
- Die Vorgabe gilt anbieterübergreifend für den gesamten Markt in Deutschland
- Das Einzahlungslimit gilt für alle Spieler gleichermaßen, unabhängig von der Vermögenslage
Begrenzung des Spieleinsatzes
Neben den monatlichen Einzahlungen begrenzt der Glücksspielstaatsvertrag auch die Spieleinsätze. Im Klartext bedeutet dies, dass maximal 1€ pro Spielrunde in den Online Casinos gesetzt werden kann.
Die Hürde ist im internationalen und sogar nationalen Vergleich enorm gering. In den stationären Spielbanken sind Einsätze von 50€ oder 100€ pro Drehung problemlos möglich.
Auswirkungen hat die Begrenzung des Spieleinsatzes auch auf mögliche Features. So sind Zusatz-Einsätze für höhere Freispiel-Wahrscheinlichkeiten nicht zulässig. Ebenso können keine Features wie das Bonus-Buy für das Kaufen von Freispielrunden angeboten werden.
- Der Spieleinsatz wird durch den GlüStV auf einen Betrag von 1€ pro Spielrunde begrenzt
- Zusätzliche Einsätze sind nicht möglich
- Einsatz-Features, wie das Kaufen von Freispielrunden, entfallen damit unter dem GlüStV
Beschränkung der Spielauswahl
In Casinos mit einer deutschen Lizenz könnt ihr ausschließlich virtuelle Automatenspiele spielen. Hier findet ihr also nur Spielautomaten und Slots. Klassische Casinospiele, wie etwa Blackjack, Roulette oder Poker, dürfen nicht angeboten werden.
Darüber hinaus sind weitere Spielformen untersagt. Ebenfalls nicht zulässig sind die Live-Dealer-Spiele, die unter der Leitung von echten Dealern gespielt werden, sowie Spiele mit einem progressiven Jackpot.
- Deutsche Online Casinos dürfen ausschließlich Spielautomaten bereitstellen
- Klassische Casinospiele wie Roulette, Blackjack und Poker sind nicht zulässig
- Live-Spiele und Jackpot-Spiele dürfen ebenfalls nicht angeboten werden
Einschränkung der Spielmodi und Features
Für die vermeintliche Verbesserung des Spielerschutzes greift der GlüStV auf verschiedenen Wegen in die Mechaniken der Casinospiele ein. So wurde eine künstliche 5 Sekunden Pause eingeführt, die zwischen den Spielrunden abgewartet werden muss.
Ziel des Ganzen: Spieler sollen weniger intensiv in das Spielgefühl eintauchen und die Aufmerksamkeit für ihre Umwelt nicht verlieren. In der Praxis bewerten viele Spieler die 5 Sekunden Pause jedoch als störend und hinderlich.
In einem direkten Zusammenhang mit der verlangsamten Spielgeschwindigkeit stehen auch die Abschaffung des Turbo-Modus und der Autoplay-Funktion. Der Turbo-Modus ermöglicht ein besonders schnelles Spielen der einzelnen Runden. Das Autoplay ermöglicht es, die Walzendrehungen automatisch und nicht manuell durchzuführen. Beide Funktionen sind in den Casinos mit deutscher Lizenz untersagt.
- 5 Sekunden Regel für Verlängerung der Spielrunden
- Abschaffung des Turbo-Modus
- Abschaffung der Autoplay-Funktion
Regelmäßige Pausen- und Auszeiten
Ein neuer Begleiter aller Spieler in Deutschland sind durch den Staatsvertrag die zahlreichen Pausenzeiten. Gleich mehrere dieser Pausen müssen eingeführt werden. So müsst ihr nach 60 Minuten Spielzeit eine Zwangspause von 5 Minuten einlegen.
Ebenso erwartet euch eine Pause, wenn ihr euch von einer Plattform ausloggt und in einem anderen Casino einloggen wollt. Auch in diesem Fall müsst ihr zunächst 5 Minuten Zeit überbrücken. Im weiteren Verlauf eurer Spielsitzungen treten weitere Pausen auf, zum Beispiel nach 3 Stunden.
- Pause nach 60 Minuten Spielzeit
- Pause nach Logout auf einer Plattform
- Pausen im weiteren Verlauf
Pflicht zur Einführung des Panik-Buttons
Eine vollständig deutsche Entwicklung ist der sogenannte Panik-Button. Auch diesen findet ihr nur in den Casinos mit einer Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).
Der Panik-Button muss für euch als Spieler dauerhaft sichtbar sein und euch eine Auszeit von 24 Stunden ermöglichen. Ihr müsst diese mit nur einem Klick sofort auslösen können.
Die Sperre gilt anbieterübergreifend und lässt sich nicht umgehen. Es ist also Vorsicht geboten, wenn diese nicht unabsichtlich ausgelöst werden soll.
- Casinos müssen laut GlüStV 2021 einen Panik-Button anbieten
- Spieler können sich durch den Button sofort für 24 Stunden sperren
- Die Sperre gilt anbieterübergreifend und kann nicht verkürzt werden
Umsatzsteuer für deutsche Spieler: Mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?
Immer spannend ist in Deutschland das Thema der Steuern. So natürlich im Glücksspiel. Durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag 2021 wurde auch der Umgang mit der Glücksspielsteuer verändert. Dieser beträgt seit jeher 5,3% der Spieleinsätze, wobei sich die Vorgabe gleichermaßen auf Casinospiele, Sportwetten oder Poker-Spiele bezieht.
Bereits die Einführung dieser Umsatzsteuer sorgte bei zahlreichen Ökonomen für Kritik. Üblich ist es, dass Casinos lediglich eine Steuer auf die Gewinne zahlen müssen. In Deutschland fällt die Steuer für jeden Einsatz der Spieler an.
Platziert ein Spieler also einen Einsatz von 1€, müssen Casinos davon 5,3% als Spieleinsatzsteuer abziehen. Hinzu kommen weitere Steuerausgaben, die jedoch auch in anderen Branchen üblich sind.
Dennoch ist es vor allem die Umsatzsteuer, die scharf in der Kritik steht. Zahlreiche Ökonomen und Experten warnten vor diesem Weg. Immerhin wurde so auch das Rennwett- und Lotteriegesetz umgestellt, welches immerhin seit 1922 Bestand hatte.
Das Problem für die Spieler: Die zusätzliche Steuer wird sich unweigerlich auf die Gewinnermittlung der Unternehmen auswirken. Es ist damit zu rechnen, dass diese die Auszahlungsquoten der Spiele nach unten schrauben müssen.
Was für euch als Spieler nachteilig ist, stört den Staat nicht sonderlich. Ganz im Gegenteil. Durch die zusätzliche Steuer planen die Finanzministerien der Bundesländer mit Einnahmen von mehr als 1,3 Milliarden Euro pro Jahr.
Experten sehen jedoch die große Gefahr, dass die Umsatzsteuer die Kanalisierung der Spieler in den legalen Markt stark gefährde. Immerhin würden die legalen Angebote deutlich an Attraktivität verlieren, wenn die Unternehmen die Auszahlungsquoten nach unten anpassen müssen.
Ein einzigartiger und gleichermaßen riskanter Sonderweg der deutschen Behörden, den einige Experten sogar für kalkuliert halten. Immerhin hat der Staat ein großes Interesse daran, dass Spieler in stationären, staatlichen Casinos ihre Spieleinsätze platzieren und nicht bei Anbietern der Privatwirtschaft.
Die Geschichte von modernen Online Casinos und dem GlüStV 2021
Das große Interesse der Spieler an den Online Casinos ist in der jüngeren Vergangenheit noch einmal massiv gewachsen. Gründe hierfür finden sich in den vielen Definitionspunkten, anhand derer ein Online Casino charakterisiert werden kann.
So könnt ihr die Angebote der Plattformen mit allen euren Endgeräten und rund um die Uhr erreichen. Es ist ganz gleich, ob ihr mit eurem Smartphone, Computer oder einem Tablet spielen möchtet.
Anders als in Spielbanken und Spielhallen, müsst ihr in den Online Casinos keine Öffnungszeiten, Feiertage oder Ähnliches beachten. Zudem könnt ihr bequem zuhause und auf Reisen spielen und müsst dabei keine Rücksicht auf einen Dresscode nehmen.
Die Spielauswahl der modernen Internet Casinos schlägt die der stationären Konkurrenz um Längen. Die Vielfalt geht hier meist in die Tausende und basiert auf Spielautomaten, animierten Tischspielen, Live-Spielen oder Jackpots.
Für eure Abwicklung der Ein- und Auszahlungen könnt ihr auf flexible und sichere Zahlungsmethoden zurückgreifen. Zu diesen gehören unter anderem PayPal, Skrill, Neteller, Klarna, CashtoCode oder Muchbetter. Bearbeitet werden die Auszahlungsanfragen innerhalb von wenigen Stunden.
Da der Konkurrenzkampf online massiv ist, könnt ihr dies als Spieler immer wieder für euch nutzen. So findet ihr attraktive Bonusangebote, die euch in stationären Betrieben nicht zur Verfügung stehen. Zudem liegt die Auszahlungsquote der Online Casinos um ein Vielfaches höher, da diese geringere Kosten stemmen müssen.
Beliebte Hersteller in Online Casinos
In Deutschland haben sich zahlreiche Hersteller von Casinospielen einen Platz in den Herzen der Spieler gesichert. Hervorzuheben sind vor allem die Branchengrößen Merkur und Novomatic. Diese genießen online einen gewissen Vertrauensvorschuss, da Spiele wie Eye of Horus oder Book of Ra bereits aus stationären Spielstätten bekannt sind.
Darüber hinaus haben sich viele Unternehmen als reine Online-Entwickler in Stellung bringen können. Provider wie Play’n GO, Pragmatic Play, NetEnt oder Evolution Gaming begeistern mit ihrer digitalen Kunst der Unterhaltung.
Entstehung der ersten Online Casinos
Gespielt wird bereits, seit wir Menschen den Planeten Erde bevölkert haben. Das Spiel begeistert die Menschen und gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen rund um den Globus. Vom ersten Casino der Welt, dem Casinó di Venezia, bis zu den Online Casinos war es jedoch ein langer Weg.
Im Jahre 1720 wurde in Deutschland die erste Spielbank eröffnet, die Spielbank Bad Ems. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch, dass auch zuvor schon fleißig hierzulande gespielt wurde. Die Folgejahre entwickelten sich zu einem kleinen Siegeszug der Spielhallen und Casinos.
Am stärksten ausgeprägt war dieser sicherlich in der berühmten Metropole Las Vegas. Hier schossen zwischen 1950 und 2000 unzählige Casinos aus dem Boden. Die digitale Konkurrenz rückte zu diesem Zeitpunkt jedoch auch nach und nach in die Startlöcher vor.
1994 war es der heutige Entwickler Microgaming, der das erste Online Casino der Welt mit dem Namen The Gaming Club eröffnete. Der Haken: Das Spiel um echtes Geld war nicht möglich, da schlichtweg die Software für die Zahlungsabwicklung fehlte.
Das änderte sich ein Jahr später. 1995 trat die irische Firma Cryptologic Ltd. ins Rampenlicht und lieferte die fehlende Software-Lösung. 1996 wurde so das InterCasino ins Leben gerufen. Das erste Online Casino, in welchem Spieler um Echtgeld spielen konnten.
Interessant: In der Anfangszeit mussten Spieler für die Teilnahme immer eine separate Software auf ihren Computer herunterladen. Diese wurden mittlerweile größtenteils abgeschafft, da durch die HTML5-Technologie direkt im Browser gespielt werden kann.
Welchen Einfluss hat die Europäische Union?
Auf die Glücksspielregulierung in Deutschland hatte und hat die Europäische Union einen massiven Einfluss. So scheiterten in der Vergangenheit immer wieder Entwürfe für die Regulierung des Glücksspiels am Veto aus Brüssel.
Gleichzeitig war die Europäische Union einer der wichtigsten Wegbereiter für die Branche in den vergangenen Jahrzehnten. Durch eine Gesetzesänderung 2004 wurde die EU-Dienstleistungsfreiheit ins Leben gerufen.
Auf Basis dieser konnten Unternehmen mit Lizenzen aus Malta oder Gibraltar ihre Dienstleistungen in anderen Nationen anbieten. Deutschland fehlte es zur damaligen Zeit an einer Behörde für die Lizenzvergabe.
So konnten die Unternehmen mit den EU-Lizenzen ihren Einfluss hierzulande massiv ausbauen und davon teilweise noch immer profitieren.
Für die künftige Regulierung der Glücksspielmärkte wird die EU ebenfalls eine übergeordnete Rolle spielen. Immerhin ist in den Regeln der Europäischen Union klar verankert, dass das nationale Recht durch das EU-Recht gebrochen werden kann.
Entstehung der regulierten Casino Märkte
Die Einführung der Dienstleistungsfreiheit der Europäischen Union im Jahre 2004 kann rückblickend als vielleicht wichtigster Schritt für die Entstehung der regulierten Glücksspielmärkte bezeichnet werden.
Insbesondere das kleine Land Malta entwickelte sich in diesem Bereich schnell zu einem Vorreiter. Die Nation erkannte die Möglichkeiten der Legalisierung und stattete fortan zahlreiche Unternehmen mit einer Lizenz des Landes aus.
Diese Lizenz berechtigte Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen innerhalb der gesamten EU-Grenzen zur Verfügung zu stellen. Auch in Deutschland konnten Spieler somit problemlos in den auf Malta lizenzierten Casinos spielen.
Neben Malta hat sich vor allem das Land Gibraltar als innovativ entpuppt. Auch hier entstand eine eigene Regulierungsbehörde, die sich mit der Vergabe von Lizenzen an Glücksspielanbieter beschäftigte.
Da die Unternehmen zuvor ein strenges Lizenzierungsverfahren durchlaufen mussten, wurden kriminelle und fragwürdig agierende Konzerne aussortiert. Bis heute dienen die Regulierungsverfahren der Behörden anderen Regulierungsbehörden als Vorbild.
Wie kam Deutschland zur Regulierung von Online Casinos?
Die Regulierung der Online Casinos in Deutschland ist vor allem eine Folge des internationalen Drucks. Bereits im Jahre 2008 versuchte die Bundesrepublik erstmalig, einen Glücksspielstaatsvertrag bei der Europäischen Union vorzulegen. Dieser wurde jedoch abgelehnt.
Ganz drei Jahre vergingen anschließend, ehe sich 15 von 16 Bundesländern 2011 auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag einigen konnten. Lediglich das nördlichste Bundesland, Schleswig-Holstein, enthielt sich.
Im Norden begann man damit, die Glücksspielunternehmen mit eigenen Lizenzen für Deutschland auszustatten. 2018 wurde diese Vorgehensweise wieder gekippt, nachdem sich die Landesregierung mittlerweile geändert hatte. Die bis dahin erteilten Lizenzen behielten jedoch bis 2021 ihre Gültigkeit.
Mittlerweile sorgte das Verhalten von Deutschland international für eine Menge Kritik. Auch der größte Glücksspielverband Europas, die European Gaming and Betting Association (EGBA), kritisierte die fehlende Rechtssicherheit hierzulande.
Hinter den Kulissen wurde anschließend fleißig verhandelt und im Jahre 2020 auf einer Ministerkonferenz der Bundesländer der Weg in den legalen Markt geebnet. Der Entwurf für den aktuellen Glücksspielvertrag wurde ausgearbeitet, 2021 wurde dieser verabschiedet.
Noch im gleichen Jahr vergab Deutschland die ersten Lizenzen an Glücksspielanbieter. Das Online Glücksspiel ist seitdem offiziell legal.
- 2004: Die Europäische Union führt die Dienstleistungsfreiheit ein, wodurch Casinos mit Lizenzen eines EU-Mitglieds in allen Mitgliedstaaten aktiv werden dürfen.
- 2008: Deutschland legt den ersten Glücksspielstaatsvertrag bei der Europäischen Union vor, dieser wird abgelehnt.
- 2011: Der neue Glücksspielstaatsvertrag wird verabschiedet. In Deutschland unterzeichnen 15 der 16 16 Bundesländer den Vertrag. Nur Schleswig-Holstein enthält sich.
- 2011/12: Schleswig-Holstein vergibt als einziges Bundesland eigene deutsche Lizenzen an Online Casinos.
- 2018: Aufgrund veränderter Beschlüsse darf Schleswig-Holstein keine Lizenzen mehr an Casinos ausstellen. Bisher erteilte Lizenzen behalten bis 2021 ihre Gültigkeit.
- 2019: Die European Gaming and Betting Association (EGBA) kritisiert als größter Glücksspielverband Europas die noch immer fehlende Rechtssicherheit in Deutschland.
- 2020: Die Ministerkonferenz der Länder einigt sich darauf, dass ein neues Glücksspielgesetz im Jahre 2021 eingeführt werden soll. Die Arbeit am Entwurf des neuen Glücksspielvertrags beginnt.
- 2021: Alle 16 Bundesländer stimmen dem neuen GlüStV 2021 zu, der dadurch erfolgreich verabschiedet werden kann. Online-Glücksspiel ist in Deutschland damit legal.
Was hat es mit der Lizenz aus Schleswig-Holstein auf sich?
Schleswig-Holstein genießt bei Spielern in Deutschland einen hervorragenden Ruf. Das Bundesland hat immer wieder bewiesen, dass es sich innovativ und offen dem Spiel gegenüber verhält.
So war Schleswig-Holstein das einzige Bundesland, welches ab 2011 eigene Lizenzen für das Glücksspiel vergab. Dabei ging der hohe Norden einen sehr spannenden Weg.
Das vorhandene Gesetz wurde neu reguliert. Das staatliche Lotteriemonopol bliebt enthalten, ein Zusatz im Gesetz öffnete den Markt für private Unternehmen. Diese konnten fortan Lizenzen mit einer Laufzeit von bis zu 6 Jahren erhalten.
2013 schloss sich Schleswig-Holstein den restlichen Bundesländern an. Zu diesem Zeitpunkt hatten jedoch bereits viele Unternehmen ihre Lizenzen erhalten. So wurden Übergangsregeln geschaffen, mit denen diese bis ins Jahr 2021 und der Einführung des neuen Glücksspielvertrags verlängert wurden.
Jene Übergangsregeln wurden von anderen Bundesländern übernommen. Seit 2019 wurden die Glücksspielanbieter so nicht mehr strafrechtlich verfolgt, wenn sich diese an die Vorgaben des deutschen Marktes hielten und für eine deutsche Lizenz bewarben.
Gründe für das Scheitern der alten Glücksspielverträge
Die Gründe für das Scheitern der alten Glücksspielverträge in Deutschland sind vielseitig. Mehrmals versuchten die Landesregierungen, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen und diesen der Europäischen Union zu präsentieren. Dabei gab es jedoch mehrere Stolpersteine.
So verstießen die Lösungen der deutschen Bundesländer zum Teil gegen das EU-Recht. So wurde das Auswahlverfahren der Glücksspielunternehmen kritisiert, gleichzeitig waren die Behörden offenbar nicht gleichermaßen transparent gegenüber den Bewerbern.
Innerhalb Deutschlands gab es jedoch ebenfalls Probleme. So änderten sich zwischenzeitlich die Landesregierungen – und damit die politischen Richtungen. Plötzlich wurden keine Einigungen mehr zwischen den Ländern gefunden und die Verhandlungen platzten.
Fazit: Etappengewinn, aber noch kein Gesamtsieg
Deutschland hat durch die Legalisierung und Regulierung des Online Glücksspiels einen großen Schritt in die richtige Richtung unternommen. Die zum Teil deutliche Kritik am GlüStV 2021 ist jedoch nicht unberechtigt.
Ziel des Vertrags ist es, das Glücksspiel in legale und sichere Bahnen zu lenken. Aufgrund zahlreicher Beschränkungen gelingt dies nicht zu 100%. Die Gefahr, dass Spieler auf andere Angebote ausweichen, ist groß. Dennoch ist die Branche zuversichtlich, dass auf Basis der Legalisierung in Zukunft auch attraktivere Rahmenbedingungen geschaffen werden können.