Resident Evil 4 Remake Review: Besser als das Original?

Vor sechs Tagen war es endlich soweit, das langerwartete Remake zu Resident Evil 4 ist endlich offiziell für PC und Konsolen erschienen. Auch ich, als alter Resi-Fan, habe es mir nicht nehmen lassen, den Titel ausführlich für euch zu testen.

Vorab gibt es wie immer den Release-Trailer:

Auf 2 und 3 folgt 4

Nachdem der erste Resi-Titel schon vor vielen vielen Jahren ein schickes Remaster erhalten hat, durften sich Teil 2 und 3 dann sogar jeweils über ein komplettes Remake freuen. Dabei bewies schon das Remake des 2. Teils, dass man die Original-Vorlage tatsächlich nochmal ordentlich übertreffen kann. Auch das Remake des 3. Teils konnte sich sehen lassen, wurde von vielen Fans (mich eingeschlossen), allerdings für zu kurz empfunden.

Jetzt wagte sich Capcom an den wahrscheinlich beliebtesten Teil der Resident Evil-Reihe, der ähnlich, wie der 1. Teil auch schon einmal im Jahr 2015 eine kleine Generalüberholung bekam. Ob das Remake die Erwartungen einhält oder sogar übertreffen kann, verrate ich euch heute.

Story nur FAST wie gehabt

Bevor ich auf die vielen Änderungen eingehe, die uns das Remake des 4. Teils beschert, frischen wir unser Gedächtnis am Besten nochmal in puncto Story auf, die zumindest im Kern gleich geblieben ist.

In Resident Evil 4 schlüpfen wir erneut in die Rolle des Polizisten Leon S. Kennedy. Nachdem wir ihn in Teil 2, der 6 Jahre vor dem 4. Teil spielt, noch als Rookie kennengelernt haben, scheinen ihn die traumatischen Erlebnisse der Vergangenheit doch einiges an Können und Erfahrung vermittelt zu haben.

In Spanien sollen wir eine junge Frau namens Ashley Graham finden und diese Aufgabe ist wichtiger, als man erst einmal vermuten würde. Bei der jungen Dame handelt es sich nämlich um die Tochter des US-Präsidenten, die vor Kurzem entführt wurde.

Die Mission wird Leon allerdings alles anderes als leicht gemacht. Auf der Suche nach der Präsidententochter trifft er nicht nur auf gefährliche Fanatiker, sondern auch erneut auf Infizierte.

Auch im Remake dreht sich alles um die entführte Präsidententochter.

Auf Story-relevante Änderungen und unerwartete Twists möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, immerhin soll die Review ja Spoiler-frei bleiben. Allerdings kann ich euch verraten, dass es nun auch einige Nebenmissionen gibt, die ins noch tiefer in das Geschehen eintauchen lassen.

Gameplay-Änderungen

Zu Beginn sind wir lediglich mit einer Pistole und einem Messer bewaffnet. Die größte Änderung an dieser Stelle ist die Tatsache, dass sich das Messer bei Verwendung jetzt auch abnutzt. Mit dem Messer können wir jetzt außerdem auch einen Backstab-Angriff ausführen und Angriffe parieren. Kommen weitere Waffen dazu, haben wir im Remake die Möglichkeit, die Waffen über ein Schnellmenü zu wechseln und auszurüsten.

Das Messer bietet im Remake deutlich mehr Angriffs-Optionen.

Die Perspektive hat sich auch im Remake nicht verändert. Auch hier erinnert die Sicht über Leons Schulter an eine Art Schießbuden-Prinzip. Für Spieler, die bisher noch nicht mit Resi 4 in Berührung gekommen sind, wird diese Tatsache wahrscheinlich etwas gewöhnungsbedürftig sein.

Genauso gewöhnungsbedürftig könnten sich auch die teils lahmen Bewegungen Leons anfühlen. Wenn er nicht gerade mitten im Kampf ist und coole Nahkampf-Combos ausführt, kann sich der junge Mann schon ordentlich Zeit lassen, um von A nach B zu kommen. Nicht viel besser wird es, wenn wir dann auch noch die Präsidententochter im Schlepptau haben. Die ist zwar nicht halb so nervig, wie noch zuvor, kann aber auch im Remake immer noch wunderbar den Spielfluss behindern.

Was unter den Änderungen ganz besonders heraussticht, sind die vielen neuen Wege, die es zu erkunden gibt. Das Abweichen vom Pfad wird nun nämlich oftmals durch Schatztruhen, Rätseln und wie bereits zuvor erwähnt, durch neue Nebenmissionen belohnt. Nebenmissionen erfordern es auch immer wieder, dass man bereits besuchte Orte erneut bereist.

Nicht nur in diesem bekannten Abschnitt gibt es jetzt deutlich mehr zu Entdecken als zuvor.

Grafische Rundumerneuerung

Neben den spielerischen Neuheiten, wurde vor allem auch das Setting enorm bearbeitet. So kann der Klassiker heute, dank Capcoms hauseigener AI-Engine, grafisch nicht nur mit aktuellen Titeln mithalten, sondern beschert Spielern, die den Titel bereits kennen, auch viele neue Entdeckungen. Dabei spreche ich nicht nur von verborgenen, neuen Pfaden, sondern auch von kleinen Details, wie eine, zuvor nicht dagewesene Windmühle im ersten Dorf und es gibt sogar ein paar neue Gegnertypen.

Die Grusel-Stimmung kommt im Remake noch einmal deutlich intensiver rüber.

Die neuen Details bringen nicht nur Abwechslung rein, sondern sorgen auch dafür, dass sich das Setting stimmiger und realistischer anfühlt und nicht zu vergessen, auch größer. Das Remake bietet uns am Ende eine perfekte Mischung aus Altbekanntem und Neuem.

Fazit

18 Jahre ist es her, dass uns Resident Evil 4 erstmals in seinen Bann ziehen konnte und ich bin mir sicher, dass das Remake nicht nur bei alteingesessenen Fans gut ankommt, sondern auch viele neue Fans an Land ziehen wird.

Allein in puncto Grafik hat sich hier eine Menge getan, wie das Vergleichs-Bild vom Original beweist.

Meiner Meinung nach ist das Remake extrem gut gelungen. Neben cleveren Änderungen, egal ob optisch, Story-technisch oder spielerisch, bleibt sich das Meisterwerk trotzdem treu. Die Original-Rezeptur wurde hier wirklich verbessert und für den aktuellen Markt perfekt aufbereitet.

Zu Beanstanden gibt es hier wirklich nur wenig: Ashley nervt leider immer noch und Leon ist zeitweise nach wie vor etwas zu lahm unterwegs. Der letzte Kritikpunkt ist für mich die deutsche Vertonung, die bei mir einfach nicht gut ankommen wollte. Die ersten beiden Punkte kann man noch mit nostalgischen Gefühlen vertrösten und Letzteren kann man mit dem Umstellen auf Englisch beheben.

  • Das Resident Evil 4 Remake ist am 24.03.23 für PC, Xbox Series, Xbox One, PS4 und PS5 erschienen.
Angebot
Resident Evil 4 Remake (PEGI)
  • Third-Person-Ansicht, Standard-Edition, Resident Evil 4 Remake, überarbeitete Steuerung,
  • Zielgruppen-Bewertung: Nicht geprüft

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