Scars Above Review: Schwerer als Dark Souls?

Am 28. Februar ist der Sci-Fi-Action-Shooter Scars Above erschienen, der Shooter-Elemente mit bekannten Souls-Like-Aspekten mischt. Ich habe das Spiel ausgiebig für euch getestet und verrate euch heute meine Meinung zum Alien-Spektakel von Prime Matter und Mad Head Games.

Hier gibt es noch einmal den offiziellen Launch-Trailer zum Einstimmen:

Interessante Story, aber flaches Charakterdesign

In Scars Above schlüpfen wir in die Rolle der Wissenschaftlerin Kate, die zur „SCAR“-Crew gehört. Die SCARs sind ein Team, dass darauf spezialisiert ist, unbekannte Welten und Zivilisationen zu erforschen. Bei einer der gemeinsamen Weltraum-Expeditionen entdeckt das Team eine geheimnisvolle Pyramide, auch genannt „Metaeder“. Dieser gigantische Metaeder verschluckt das Team jedoch und verteilt es auf einem fremden und gefährlichen Planeten.

Kate findet sich nach der ersten Begegnung mit dem Metaeder mutterseelenallein auf dem fremden Planeten wieder, entdeckt allerdings schnell Hinweise auf den Verbleib ihrer restlichen Crew-Mitglieder. Unsere Aufgabe ist es also nun, die Geheimnisse rundum den Metaeder und den fremden Planeten zu lüften, während wir gleichzeitig die restlichen Teammitglieder suchen, um gemeinsam zu fliehen.

Die Entdeckung des geheimnisvollen Metaeder.

Die Story rundum den Planeten und den Metaeder ist definitiv spannend, doch könnten mir die anderen Crew-Mitglieder nicht egaler sein. Das liegt leider vor allem daran, dass den Charakteren jede emotionale Tiefe fehlt und sie grafisch relativ flach dargestellt wurden. Besonders schade ist diese Tatsache, da für die Charaktere richtig gute, deutsche Synchronsprecher gewählt wurden.

Generell kann sich Scars Above nicht mit aktuellen AAA-Titeln messen, was auch ganz besonders beim Erkunden des Planeten auffällt. In vielen Gebieten wirkt der Planet nackt und leer. In anderen Gebieten gibt es zwar mehr zu sehen, allerdings widerholt sich der Look permanent, sodass besondere „WOW“-Momente einfach fehlen oder nur sehr kurz andauern.

Die Umgebung wirkt meistens kalt und trist.

Gameplay mit Fokus auf Taktik

Mit dem Gameplay können die Entwickler meiner Meinung nach allerdings vieles wieder rausreißen. Kate stehen verschiedene Waffentypen und vor allem verschiedene Elementar-Angriffe zur Verfügung. Hierbei ist es besonders wichtig, die Elementartypen sinnvoll einzusetzen. So haben zum Beispiel einige Gegner zwar eine Schwäche gegen Feuer-Angriffe, dennoch macht es keinen Sinn, Feuer einzusetzen, sollte es gerade regnen oder der Kampf-Schauplatz in einem nassen Sumpf stattfinden. In solchen Momenten greift man dann besser auf Schock-Schaden zurück, der durch Nässe natürlich verstärkt wird.

Die Schwierigkeit liegt also besonders darin, die richtigen Elemente und taktischen Vorgehensweisen anzuwenden und das alles, während Kate nicht besonders viel aushält. So können Souls-Liebhaber wie ich anfangs ziemliche Probleme bekommen und sich sehr über den Schwierigkeitsgrad von Scars Above wundern. Beim ersten richtigen Boss-Gegner, habe ich als alte SoulsBorne-Veteranin doch deutlich länger gebraucht, als ich es hier gerne zugeben möchte.

Die Elemente sind eure wichtigste Waffe.

Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch an das besondere Kampfsystem und die verschiedenen Gadgets, die uns zur Verfügung stehen, bringen eine nette Abwechslung in die Kämpfe. Leichter wird es besonders dann, wenn wir Kates Fähigkeiten verbessern. So kann sie unter anderem mehr Materialien beim Sammeln gewinnen, mehr Gesundheit beim Heilen regenerieren, und so weiter.

Neben den Kampf-Sequenzen geht es in Scars Above allerdings auch vor allem um die Erkundung. So scannen wir, besonders in den ersten Stunden des Spiels alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Auf diese Weise lernen wir mehr über den Planeten und entdecken auch die Schwachstellen der Gegner. Zwischendurch gibt es zudem kleine Rätselsequenzen, die uns eine Verschnaufpause von den kniffligen Kämpfen gönnen.

Bei dieser Mission müssen wir den Weg eines Crew-Mitglieds rekonstruieren.

Kompakter als gedacht

Trotz dem großen Erkundungs-Aspekt ist Scars Above doch ziemlich linear. In den einzelnen Leveln gibt es hier und da zwar Abzweigungen, die wir entdecken können, die eigentlich auch immer hilfreiche Materialien beherbergen, dennoch wirkt das Level-Design insgesamt eher beengend und gibt einem nicht gerade das Gefühl, auf einem riesigen, unbekannten Planeten zu sein.

Auch die Spielzeit ist, mit ca. 8 Stunden, relativ kurz gehalten. Diese verlängert sich nur, durch die vielen, unnötigen Wege, die wir mit Kate immer wieder gehen müssen, wenn wir gegen einen schwierigen Gegner gestorben sind.

Ähnlich wie bei Dark Souls gibt es nämlich auch hier bestimmte Respawn-Punkte, die wir zuerst entdecken und aktivieren müssen. Bei Aktivierung leben auch hier alle Gegner wieder, jedoch bringt uns das bei Scars Above lediglich einen negativen Aspekt. Die Gegner lassen nämlich keine wichtigen Ressourcen fallen, die uns beim Leveln helfen würden oder ähnliches.

Das Pendant zum Bonfire in Scars Above.

Clever gesetzte, automatische Respawn-Punkte hätten mir hier um einiges besser gefallen. So dürfen wir, mit viel Pech, ein und den selben Weg immer wieder laufen und dabei immer wieder dieselben Gegner töten, ohne davon irgendeinen Nutzen zu erhalten. Auch die wenigen Abkürzungen, die wir im Spiel finden können, machen die vielen, weiderholenden Laufwege nicht gerade deutlich besser.

Fazit

Scars Above ist in Sachen Gameplay ein durchaus gelungenes und abwechslungsreiches SoulsLike, mit einer interessanten Sci-Fi-Story.

In Sachen Charaktertiefe und beeindruckender Grafik mangelt es dem Spiel dafür allerdings gewaltig. Genauso ist die kurze Spiellänge ein wenig enttäuschend sowie die Tatsache, dass man hier anscheinend verzweifelt versucht hat, das Ganze mit, sich wiederholenden Wegen, in die Länge zu ziehen.

Scars Above hat bei mir gemischte Gefühle ausgelöst. Bewerte ich hier alleine das Gameplay, so gibt es genügend Gründe, eine Empfehlung auszusprechen. Dann wiederum werden die positiven Aspekte auch gleich wieder von vielen negativen Punkten überschattet.

Einen klaren Daumen nach oben kann ich dieses Mal leider nicht geben, vor allem wenn ich den Preis des Titels betrachte. Ist Scars Above mal im Sale, lohnt es sich aber in jedem Fall zuzuschlagen, vor allem, wenn ihr auf eine gute Sci-Fi-Story und herausforderndes Gameplay steht.

  • Scars Above ist am 28. Februar 2023 für die Plattformen PS5, PS4, Xbox One, Xbox Series und PC erschienen.
Angebot
Scars Above (PlayStation 5)
  • 4020628618537
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

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