Steam Machines: 14 PC-Hersteller an Bord. Und nun?

Auf der CES 2014 durfte Valve nicht fehlen, um die Werbetrommel für die eigenen Steam Machines zu rühren. Immerhin fand das Unternehmen bisher 14 PC-Hersteller, die ihre eigenen Heimcomputer mit Steam OS sowie dem speziellen Steam-Controller ausstatten und in dieser Form ausliefern werden.

Die Steam Machines bleiben reguläre PCs. (Foto: Valve)
Die Steam Machines bleiben reguläre PCs. (Foto: Valve)

Einige auch hierzulande bekannte Firmen werden Steam Machines im Laufe des Jahres anbieten. Für den deutschsprachigen Raum dürften wohl Alienware, Alternate, Zotac oder Gigabyte gute Kandidaten sein, denn CyberPowerPC, Next Spa, Webhallen, Materiel.net, Falcon Nothwest, iBuyPower, Digital Storm, Scan, Maingear (kurzfristiger Neuzugang auf der CES 2014) und Origin PC sind hierzulande kaum bis gar nicht bekannt. Das dürfe sich auch mit den „Powered by SteamOS“-Rechnern kaum ändern.

Was mir persönlich (subjektiv!) zuerst auffällt: Nach wie vor scheinen PC-Hersteller kaum Geschmack zu besitzen. Valve möchte im Wohnzimmer mit den Steam Machines ankommen, die Tower-Monster von Digital Storm oder Falcon Northwest halte ich nicht mehr für zeitgemäß und überaus unattraktiv. In eine bessere Richtung gehen hier sicherlich iBuyPower mit einem Gehäuse, das an das einer Xbox One erinnert. Im Grunde verdeutlichen alle bisher bekannten Modelle, die auf der CES 2014 präsentiert wurden, eines: Wir reden hier nach wie vor über PCs – mal in großen, mal in kleinen Gehäusen und stets mit regulärer Hardware, die ihr so jetzt schon erwerben könnt. Die Alleinstellungsmerkmale, also das Betriebssystem und der Controller, werden auch ohne die Steam Machines der 14 Firmen erhältlich sein.

So oder so sind sich die Steam Machines relativ ähnlich. Fast immer werden Intel Core i5/i7-Prozessoren und Nvidia GTX 7xx-Grafikkarten verbaut, zwischen 8 und 16GB scheinen angemessen zu sein. Und bei den Festplatten kommen Kombinationen aus HDD und SSD oder SSHD-Mischformen zum Einsatz.

Nahezu alle Steam Machines-Anbieter waren auf er CES 2014 vertreten, Engadget beispielsweise schaute sich einige Geräte genauer an. Wirkliche Überraschungen? Fehlanzeige. Was auch? Manche PC-Hersteller scheinen sogar nicht vollends vom Linux-basierten SteamOS überzeugt zu sein. Der Bolt II von Digital Storm und der Chronos von Origin PC  bieten eine DualBoot-Funktion an, sodass man auch jederzeit zu Windows wechseln kann. Der Steam Controller liegt nicht einmal dem Lieferumfang bei. Weitere Steam Machines dürften diesem Beispiel folgen – da bin ich überzeugt. Nur kein Risiko eingehen und Käufern der teils exorbitant happigen Computer noch einen weiteren Mehrwert bieten. Am Schluss reden wir hier unverändert über hochgezüchtete, sicherlich beeindruckende Gaming-PCs. Das Spitzenmodell von Falcon Northwests Tiki kann gut und gerne mal bei 6000 US-Dollar liegen.

Eine ganz hilfreiche Übersicht über die technischen Daten und die anvisierten Preise findet ihr unter anderem hier. Auffällig ist unter anderem der doch recht günstig wirkende SBX von iBuyPower, der wohl in der Form eh nicht nach Deutschland kommt. Aber mal ehrlich: Für den Preis können wir uns schon jetzt einen ähnlich gearteten Computer zusammen bauen. Immerhin wird hier deutlich, dass Valve durchaus bemüht ist, AMD-Komponenten eine Chance zu geben. Auch MainGear setzt auf AMD-Hardware und auf Kundenwunsch ausschließlich auf Windows 7/8 – wenn man kein SteamOS möchte.

Der Controller wird auch separat erhältlich sein. Einige Steam Machines-Anbieter liefern ihn ja nicht einmal mit. (Foto: Valve)
Der Controller wird auch separat erhältlich sein. Einige Steam Machines-Anbieter liefern ihn ja nicht einmal mit. (Foto: Valve)

Vielleicht habe ich zu viel von der CES 2014 erwartet, nur sehe ich mir jetzt die ersten Steam Machines an, verhärtet sich meine (vielleicht voreilige?) Meinung: Diese Pseudo-Konsolen braucht niemand. Ein SteamOS ist ja okay und womöglich eine sinnvolle Ergänzung, ist das Betriebssystem in der Tat aufs Spielen ausgelegt. Nur der Rest? Überflüssig und vermutlich keine Bereicherung für die PC-Spiele-Branche. Denn wir sehen ja deutlich, dass sich die Steam Machines gravierend voneinander unterscheiden. Also erhalten Spieleentwickler abgesehen vom OS nicht einmal einen einheitlichen Standard, der gerade bei Konsolen von einem großen Vorteil ist?

Also ich weiß nicht. Und ihr?

(via Valve, Engadget)

4 Kommentare
  1. Stefan sagt

    Joa… ich kauf mir wohl wieder ne „klassische“ Konsole, da zahlt man 400-500€ und gut ist. Nen PC zum Arbeiten, Musik hören und Filme gucken hab ich schon und wie du schriebst, nen 2000€ Spiele-PC kann ich mir auch selbst zusammen schrauben und dann nen XBox-Pad dran.
    Was ja viele engagierte PC-Spieler eh schon haben.

    1. Sven sagt

      Ich las letztens von jemanden, dass er vermute, die Steam Machines seien für Leute gedacht, die kaum Ahnung von PC-Hardware haben und einfach – wie eine Konsole – sofort loslegen möchten. Dafür ist der Ansatz sicher nicht verkehrt, aber wozu dann so viel Kohle ausgeben? Ich sehe da auch absolut keinen Mehrwert, vor allem weil man wohl ähnliche Geräte selbst günstiger zusammenbauen kann. Und eine Steam Machine wird ja durch das OS und den Controller zur Steam Machine. Beides kann ich mir günstiger zulegen. Irgendwie…komisch. Es sei denn, Valve kündigt doch noch Half-Life 3 exklusiv für Steam Machines an. Hihi. :)

  2. […] oder vielleicht sogar schon eine Konsole steht. Doch nicht jeder möchte sich eine stylische Steam Machine kaufen, vor allem wenn man bereits einen potenten Spiele-PC besitzt. Die Lösung: Steam Link. Das […]

  3. […] als Konsole? Sogar Big Player wie Valve scheiterten an dem Versuch, obwohl die Grundidee der Steam Machines damals schon sehr vielversprechend klang. Dabei ist Valve vermutlich sehr viel finanzstärker als […]

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.