Wie gut wird das kommende System Shock Remake? Wir haben das Spiel für euch angetestet

Eine echte Perle der Videospiel-Geschichte kommt im neuen Gewand zu uns zurück. 1994 durften wir uns erstmals von der boshaften und bis heute noch ikonischen KI Shodan tyrannisieren lassen. Was das Remake, welches auf der Gamescom dieses Jahr vorgestellt wurde, kann, haben wir für euch auf Herz und Nieren geprüft.

Eine Perle kommt zurück

28 Jahre nach Veröffentlichung des Kult-Klassikers traut man sich jetzt endlich daran, eine Version zu erschaffen, die auch neue Generationen abholen soll. Ich gebe zu, auch ich war damals noch ein bisschen zu jung für System Shock und konnte das für damalige Zeiten so bahnbrechende Spiel leider nie selbst spielen. 

Als großer Videospiele-Nerd und großer Fan von guten RPG’s und Horrortiteln kommt man um diesen Titel, ein Mix aus Ego-Shooter, Horror und Rollenspiel, allerdings nicht wirklich herum, weshalb mir das Original-System Shock mit der ikonischen Shodan natürlich sehr wohl bekannt ist, auch wenn ich selbst nie Hand an das Spiel gelegt habe.

So gut die Atmosphäre, die Story und das Setting auch ist, ist das Original nach heutigen Standards nicht mehr wirklich spielbar. Umso besser, dass ich bald die Chance habe, den Kult-Titel endlich in vollem Umfang aufsaugen zu können. 

Erste Eindrücke vom System Shock Remake

  • Entwickler: Night Dive Studios
  • Plattformen: PS4, PS5, Xbox Series, Xbox One, PC
  • Geplanter Release: TBA

Die Story ist 1 zu 1 wie im Original. Wir übernehmen die Rolle eines Hackers, welcher für einen großen Konzern eine alles überwachende KI, namens Shodan auf der Raumstation Citadel manipulieren soll, indem er ihre ethnische Beschränkung aufhebt.

Nach Erledigung der Aufgabe fallen wir allerdings in einen sechs Monate langen Cryo-Schlaf und können uns nach dem Erwachen an nichts mehr erinnern, wir bemerken lediglich unser neues militärisches Cyber-Upgrade, nachdem wir zuvor noch ein einfacher Mensch gewesen sind.

Verwirrt und erschlagen geht es also auf Erkundung. Wir befinden uns immer noch auf Citadel, doch merken schnell, dass hier so einiges nicht stimmt. Die Crewmitglieder sind entweder tot oder mutiert und aggressiv und Sicherheitsroboter haben sich gegen uns verschworen.

Es folgt der Kampf ums nackte Überleben, während wir die Geheimnisse rundum das entstandene Chaos auf der Raumstation lüften. Ich möchte nicht zu viel wegnehmen, da die Story wirklich großartig ist und vor allem mit den genialen Auftritten der bösartigen KI Shodan unfassbar gut erzählt wird. 

Der offizielle Trailer zum Remake bereitet mir bereits eine krasse Gänsehaut:

Das Interface wurde aktualisiert, die Steuerung modernisiert und obendrauf gibt es noch taufrische Soundeffekte und Soundtracks. Soweit so gut erst mal. Was für mich allerdings ein klein wenig enttäuschend war, ist die Grafik, mit dem das Remake präsentiert wird. 

Ja, es hat eine Million Schritte vorwärtsgemacht, vergleicht man das Remake mit dem Original, doch hat man sich absichtlich für eine pixelige Retro-Optik entschieden, um den alten Charme nicht zu verlieren. Ich persönlich hätte eine AAA-Version oder zumindest etwas grafisch hochwertigeres mehr begrüßt.

Wir bewegen uns hier immerhin im Sci-Fi-Universum und werden etlichen Gänsehautmomenten mit Shodan begegnen, die meiner Meinung nach mit einer astreinen Optik noch besser zur Geltung kommen würden.

system shock grafik früher
Zwar kein AAA, aber so sieht System Shock heute nicht mehr aus.

Ich gebe zu, dass man sich an die Optik schnell gewöhnt, denke allerdings, dass der Titel mit einem anderen Look noch erfolgreicher werden könnte. Mir ist bereits aufgefallen, dass es jetzt schon sehr still geworden ist, um den zuvor noch so gehypten Titel.

Man sollte allerdings auch bedenken, dass es sich bei allem Gezeigten bisher noch um Alpha-Material handelt. Mit viel Glück, stecken die Entwickler vielleicht ja doch noch etwas mehr Schmiere in die Optik, wenn es die Kosten denn erlauben. Das Remake wurde immerhin hauptsächlich durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert. 

system shock neue optik
Optisch ein großer Unterschied zum Original, aber ist er auch groß genug?

Spielerisch gibt es dagegen gar nichts auszusetzen. In meiner 30-Minütigen Testzeit durfte ich alles ausprobieren, was das Gameplay des Originals so berühmt gemacht hat. Ich hacke mich durch die Gänge des Raumschiffs, führe Cyber-Upgrades durch, löse Rätsel und lege mich per Nah- und Fernkampf mit den zahlreichen Mutierten an.

Dabei bringt dir das Spiel überhaupt nicht bei, was wie getan werden muss. Ein heutzutage, zu jedem Spiel dazugehörendes Tutorial, gibt es in dem Sinne nicht. Gut, dass sich die wichtigsten Funktionen sehr intuitiv erklären lassen und schnell beherrscht werden.

In puncto Cyber-Upgrades dürfte es für mich hier und da schon mal eine Erklärung geben, aber irgendwie macht das Unwissen auch den Reiz aus und passt zur bedrohlichen Umgebung. 

  • Im Fazit kann ich nur sagen, wer diesen Genreformenden Klassiker nie gespielt hat, sollte das unbedingt mit dem Remake nachholen. Ich bin zwar von der Grafik wirklich nicht allzu begeistert, freue mich aber schon wahnsinnig, endlich Teil dieser entscheidenden Videospiel-Geschichte zu werden und endlich sagen zu können: „Das geniale System Shock? Ja, ich habe es gespielt und es war klasse.“

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